Im Dauerstreit sollte eine Seniorin aus Werne die Nerven verloren und mit einem ungewöhnlichen Wurfgeschoss Fakten geschaffen haben. Vor Gericht bestritt die 84-Jährige das jedoch und sah sich als Opfer einer perfiden Lüge.
Sohn und Schwiegertochter auf der einen, die betagte Mutter auf der anderen Seite und dazwischen ein tiefer Graben: Ende August 2023 sollte die Situation eskaliert sein. Die Schwiegertochter erstattete Strafanzeige gegen die Seniorin. Die, so ihr Vorwurf, habe sie mit einer Porzellanfigur beworfen. Passend zum Vorwurf gab es ein Hämatom im Hüftbereich.
Gefährliche Körperverletzung?
Gefährliche Körperverletzung wurde der Rentnerin nun vor dem Amtsgericht Lünen zur Last gelegt. Ihr Verteidiger übernahm das Reden und bestritt den Angriff in ihrem Namen. Sie habe die Figur im Zorn auf den Boden geworfen - nicht auf die Schwiegertochter. Zum Hintergrund der Streitigkeiten deutete er an, dass es darum gehe, seine Mandantin aus dem Haus zu vertreiben. Die Schwiegertochter wiederholte ihren Vorwurf im Zeugenstand indes.
Fest stand am Ende, dass die Querelen an den Nerven beider Parteien zerrten. Davon überzeugt, dass die Seniorin die Frau ihres Sohnes gezielt attackierte, war die Richterin nicht. Sie sprach die alte Dame frei und appellierte an beide Seiten, einen Schritt aufeinander zuzugehen und eine Lösung zu finden, mit der alle leben könnten.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel erschien bereits am 19. Februar 2024.
