Im Dezember 2024 hat die Fahrschule FR in Werne (Initialen von Chef Falk Rzepka) ein neues Ausbildungstool in den Unterricht aufgenommen: den „Fahrschul-Fux“. Das sind systematische Lernvideos, die ein Start-up-Unternehmen aus Münster entwickelt hat. Rzepka ist vom Erfolg überzeugt. Aus Sicht der Fahrschüler sprächen zwei Gründe dafür.
Um den ersten Grund zu erklären, holt der 45-Jährige etwas weiter aus. „Die Fahrschülerinnen und Fahrschüler, meist um die 17 Jahre alt, wissen heutzutage überhaupt nicht, was auf sie zukommt in einer Fahrschule. Sie sind während der Fahrstunde oft nervös und irgendwann nicht mehr aufnahmefähig.“ Das neue Video-Lernmaterial sorge dafür, dass sie sich besser vorbereiten können, sich sicherer fühlen.

Fahrstunden einsparen
Der zweite Grund ist finanzieller Natur. Laut den ersten Erfahrungen mit dem „Fahrschul-Fux“ lassen sich ein bis vier Stunden dadurch einsparen. Bei einem aktuellen Angebotspreis von rund 70 Euro für das Fux-Material bei FR habe man die Investition bei einer gesparten Fahrstunde (65 Euro) fast schon wieder rein. „Die Ersparnis ist das eine, aber mir ist wichtiger, dass die Fahrschüler ein besseres, sichereres Gefühl bekommen“.
Die Münsteraner Firma gründete sich vor knapp drei Jahren mit dem Ziel, „dass Fahrschüler vor, während und nach jeder Fahrstunde bestmöglich für jedes Praxisthema sowie die Fahrerlaubnisprüfung, angeleitet von ihrem Fahrlehrer, üben können.“ Mehr als 60 Lernvideos sollen dazu führen, „dass Fahrschüler weniger Ängste, Sorgen und Stress während der praktischen Fahrschulausbildung empfinden“, wie es auf der Internetseite des Fahrschul-Fux‘ heißt.

Nach- und Vorbereitung
„Die Lernvideos, die man sich sooft anschauen kann, wie man möchte, sollten zur Nach- oder als Vorbereitung genutzt werden“, rät Rzepka. Wenn er beispielsweise mit einem Schüler verabrede, dass die nächste Fahrstunde auf die Autobahn führt, kann sich der Eleve vorher gezielt die praxisorientierten, kurzen Videos anschauen, die aus der Fahrerperspektive aufgenommen und mit nützlichen Hinweisen vertont sind.
Weiteres Fux-Plus laut dem Fahrschul-Chef: Die Videos bereiten auch auf die Prüfung vor: „Hier ist es besonders wichtig, Sicherheit zu erlangen.“ Am Wichtigsten aber wohl ist es, dass die Videos auf dem Mobiltelefon funktionieren. „Die schauen da doch die ganze Zeit Videos. Also muss man solche Lern-Inhalte fürs Handy konzipieren, in Form von kurzen Lehr-Filmen“, sagt Rzepka.
Rückmeldungen aus dem Münsteraner Start-up sowie von eigenen Fahrschülern sprächen eine deutliche Sprache: „Die meisten fühlen sich dadurch sicherer und geben an, Fahrstunden gespart zuhaben“. Bei einem durchschnittlichen Preis von 3500 Euro für den Führerschein ist jeder gesparte Euro willkommen.
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