Fahrlehrer aus Werne kritisiert Cannabis-Legalisierung „Sollen wir vor jeder Fahrt testen?“

Fahrlehrer Falk Rzepka kritisiert Cannabis-Legalisierung
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Mit einer Mehrheit von 407 Stimmen zu 226 Gegenstimmen hat der Bundestag am Freitag (23. Februar) für die Legalisierung von Cannabis gestimmt. Dies birgt laut Fahrlehrer Falk Rzepka aus Werne aber auch Gefahren. „Bei jedem wirkt es anders. Schon die geringste Menge kann eine benebelnde Wirkung haben”, sagt er auf Nachfrage der Redaktion.

Dementsprechend begrüßt er die Entscheidung, dass es weiterhin nicht erlaubt sein soll, unter dem Einfluss von THC fahren zu dürfen – sieht aber Probleme in der Umsetzung. „Sollen wir dann vor jeder Fahrstunde ein Drogenscreening machen oder wie stellt man sich das vor”, fragt sich Rzepka.

Da sich das THC über einen längeren Zeitraum im Blut hält, sieht Rzepka ein weiteres Problem. „Wenn mein Schüler am Wochenende konsumiert, wie soll ich dann feststellen, ob er am Montag fahrtüchtig ist”, erklärt der Fahrlehrer.

Außerdem glaubt er, dass es einen Konsumanstieg geben wird, was weitreichende Folgen für den Straßenverkehr hätte. „Wenn jeder dritte Autofahrer Cannabis konsumiert, kann das gefährlich werden. Dann herrscht Chaos auf den Straßen”, befürchtet der Werner.

Es wird mehr Drogen-Kontrollen geben

Wenn dieser Anstieg des Konsums eintreten sollte, vermutet Rzepka, dass das nicht nur für die Autofahrer Folgen hätte. „Dann wird es auch viel mehr Verkehrskontrollen geben. Wenn man dann erwischt wird, ist die Fahrerlaubnis weg”, prognostiziert er.

Ein Polizist winkt ein Auto aus dem Verkehr.
Der Fahrlehrer glaubt, dass der Konsum steigen und es mehr Verkehrskontrollen geben wird. © dpa-tmn

Fahrlehrer sieht Bundesregierung in der Pflicht

Doch nicht nur auf die Fahrstunden wird diese Entscheidung Folgen haben. Auch den Unterricht wird Rzepka anpassen müssen. „Wir behandeln den Alkohol- und Drogenkonsum und wie sich das auf die Fahrtüchtigkeit auswirkt im Unterricht. Doch jetzt müssen wir zusätzlich mehr auf die Gefahren durch Rauschmittel und Cannabis aufklären”, findet der Werner.

Er sieht aber auch die Bundesregierung in der Pflicht. „Ich hoffe, dass es eine große, bundesweite Aufklärungskampagne geben wird, wenn das schon so entschieden wird. Das können wir nicht auch noch übernehmen”, sagt Rzepka. Außerdem sollen seiner Meinung nach die Schulen die Jugendlichen mehr über die Gefahren des Konsums aufklären.