Europatag am Christophorus-Gymnasium Werne Warum Holland nicht Holland heißt

Europatag am Christophorus-Gymnasium: Warum Holland nicht Holland heißt
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Der Europatag am 9. Mai ist für das Gymnasium St. Christophorus (GSC) Anreiz, etwas Besonderes auf die Beine zu stellen. Denn das GSC ist zertifizierte Europaschule und fühlt sich dem Europa-Gedanken stark verbunden. „Deswegen haben wir heute besondere Kurse mit Sprachen organisiert, die meist nicht in Schulen unterrichtet werden“, sagte Organisator Bernhard Helzle-Drehwald am Dienstagvormittag, 9. Mai 2023, zum Auftakt der Europa-Aktionen.

Der Pädagoge hatte organisiert, dass Eltern, Oberstufenschüler oder Ehemalige besonderen Sprachunterricht erteilen. Zum Beispiel Spanisch oder Portugiesisch, Serbokroatisch oder Polnisch, Chinesisch oder Türkisch. Und Holländisch. Oder besser: Niederländisch.

Niederländisch der Liebe wegen

Für den Unterricht in der Sprache unseres kleinen, beliebten Nachbarlandes ist an diesem Dienstagvormittag Daniela Kooijman (50) verantwortlich. Sie lernte Niederländisch der Liebe wegen. „Mein Mann ist Niederländer, wir haben vor 17 Jahren geheiratet und in dem Zuge habe ich die Sprache gelernt.“

Die Trainerin für Karriere-Entwicklung und Coaching spricht mittlerweile so gut, dass sie am Dienstag als Aushilfs-Lehrerin fungiert. „Zum dritten Mal schon bei einem Europatag.“ Ihr Vorteil vor der Klasse: Sie kennt nicht nur die Schule, sondern auch zahlreiche Schülerinnen und Schüler, „weil meine Kinder Charlotte (12) und Frederic (15) hier zur Schule gehen“.

Lehrer Bernhard Helzle -Drehwald (l.) ist die treibende Kraft beim Europatag des Gymnasiums St. Christophorus.
Lehrer Bernhard Helzle-Drehwald (l.) ist die treibende Kraft beim Europatag des Gymnasiums St. Christophorus. © Jörg Heckenkamp

Begrüßung auf Niederländisch

Entsprechend locker steht sie um 9.50 Uhr vor rund einem Dutzend Jungen und Mädchen. Bereits die Begrüßung erfolgt auf Niederländisch. Aber da die Sprachen durchaus Parallelen aufweisen, sind ihre Worte einigermaßen gut zu verstehen. Die Übersetzung ins Deutsche folgt dann auf dem Fuße.

Daniela Kooijman, die mit ihrer Familie in Ascheberg wohnt, fragt nach den Gründen für das Interesse am Hollän...., äh, am Niederländischen. „Weil wir dorthin oft in den Urlaub fahren“, sagt ein Schüler. „Wir haben dort ein Boot liegen und sind auch viel dort“, sagt eine Schülerin. Locker flockig geht diese besondere Schulstunde weiter.

Auf dem Schulhof boten Schüler anlässlich des Europatages kulinarische Spezialitäten aus verschiedenen Ländern an.
Auf dem Schulhof boten Schüler anlässlich des Europatages kulinarische Spezialitäten aus verschiedenen Ländern an. © Jörg Heckenkamp

Das ist der Unterschied

Und was ist jetzt nun der Unterschied zwischen Holland und den Niederlanden? Das Land heißt Niederlande, Holland heißen Regionen innerhalb des Landes, erläutert Kooijmann. „Aber da Nord- und Südholland beliebte Urlaubsregionen sind und sich dort große Städte wie Amsterdam finden, spricht man oft von Holland statt den Niederlanden.“ Das sei ein wenig so wie mit dem Marken-Namen Tempo, der ein Synonym für Papiertaschentuch geworden sei.

Daniela Kooijman erklärt Niederländisch vor der Klasse. rn.de/werne

Der Europatag am Gymnasium St. Christophorus

  • Der Europatag am 9. Mai begann am GSC schon Freitag, 5. Mai, mit einer Aktion für die 5. Klassen in Kooperation mit dem Internationalen Club Werne (ICW).
  • Am eigentlichen Europatag waren verschiedene Aktionen geplant, wie etwa der Unterricht in besonderen Sprachen durch Ehemalige, Eltern oder Oberstufenschüler.
  • Auf dem Pausenhof war in der 3. und 4 Stunde ein Büfett mit landestypischen Spezialitäten unter dem Motto „Kulinarisches Europa“ aufgebaut.
  • Außerdem war für Dienstag und Mittwoch ein europapolitisches Planspiel in Zusammenarbeit mit der Adenauer-Stiftung geplant.