„Entscheidender Faktor in der Wärmewende“ Verwaltung gibt Stand zur kommunalen Wärmeplanung

Verwaltung gibt Stand zur kommunalen Wärmeplanung
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Das Thema kommunale Wärmeplanung beschäftigt aktuell wohl diverse Kommunen. Aller Voraussicht nach wird es ab 2024 ein verpflichtendes Projekt für die Städte. Damit steht auch Werne in der Pflicht. Klimaschutzmanager Dr. Tobias Gehrke hat im Umweltausschuss einen Einblick in den aktuellen Stand des Themas gegeben.

Über die hohe Wichtigkeit der kommunalen Wärmeplanung herrschte unter den Mitgliedern große Einigkeit. Von einem „entscheidenden Faktor in der Wärmewende“ war die Rede. Der Klimaschutzmanager erklärte: „Das ist ein dicker Brocken, den wir vor uns haben. Aber es steckt auch ganz hohes Potential in dem Thema.“

Das Konzept ist in vier Bereiche unterteilt. Zuerst einmal gehe es um die Bestandsanalyse, erklärte Tobias Gehrke. Ziel ist dabei die Datenerhebung und die Erschaffung eines Status Quo. Wo wird wie geheizt? Wo wird Energie erzeugt? „Dazu gehört alles, was in Werne geheizt wird“, so der Klimaschutzmanager.

Start für Ende 2023 geplant

Ein zweiter Teil ist dann die Potentialanalyse. Geklärt werden soll, wo es noch offene Quellen und ungenutzte Möglichkeiten gibt. In der Folge geht es um die Aufstellung eines Zielszenarios für 2030 und 2040 und einer Wärmewendestrategie, die am Ende auch einen konkreten Maßnahmenkatalog enthalten soll.

Die Ziele der kommunalen Wärmeplanung sind 50 Prozent Dekarbonisierung der Wärmenetze bis 2030, 100 Prozent dann bis 2040. Die Kosten werden aktuell mit etwa 105.000 Euro berechnet. Allerdings ist der verwaltungsinterne Aufwand dabei noch nicht einberechnet.

Doch wann geht es in Werne nun richtig los mit der Wärmeplanung? „Wir haben das in der Verwaltung diskutiert“, sagt Dr. Tobias Gehrke. „Um die nötigen Ressourcen zur Verfügung zu haben, werden wir Ende 2023 mit der kommunalen Wärmeplanung beginnen.“ Dabei soll dann auch ein externer Berater der Stadt zur Seite stehen.

Im Umweltausschuss sorgte das Thema für viel Aufsehen, allerdings nicht aufgrund von Uneinigkeiten. Vielmehr sind sich alle Fraktionen der Wichtigkeit der kommunalen Wärmeplanung bewusst. „Ich kann mich kaum erinnern, dass ich auf ein Thema so oft von den Menschen angesprochen wurde, wie auf das Heizen“, sagte Christoph Dammermann von der FDP.

Deshalb brachte er in den Umweltausschuss auch eine Anregung ein: „Wir müssen die Bürger dabei mitnehmen“, sagte er. „Deswegen sollten wir partizipativ beginnen, nicht mit der Analyse von Daten.“ Von einzelnen anwesenden Bürgern erhielt er dafür Applaus.

Einstimmig verabschiedete der Ausschuss den Beschlussvorschlag, die Verwaltung werde beauftragt, eine Projektplanung für die kommunale Wärmeplanung zu erstellen. Diese wird dann Thema im Stadtrat am 27. September sein.

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