Etwas lädiert sieht sie aus, die kleine gelbe Gummiente, die „Kapitän Jensen“ aus der Lippe gezogen hat. Das Teddybär-Maskottchen war mit seiner Crew Kerstin Spriwald und Stefan Moser aus Werne im Kanu auf der Lippe bei Lünen unterwegs, als die Mannschaft die Ente in ihrer misslichen Lage erkannte. Schnell wurde gehandelt und das Gummitier an Bord geholt.
Kaum zu übersehen ist die Solebad-Aufschrift. Doch Zeitpunkt und Ort des Fundes lassen aufhorchen. Denn immerhin fand das Entenrennen am Solebad bereits am 23. März statt. Startpunkt war an der Goerdelerstraße, das Ziel lag direkt am Solebad. In vier Rennen gingen rund 3500 Enten an den Start, rund 7000 Zuschauer strömten damals zum Solebad.

Es war das erste Entenrennen dieser Art in Werne und fand anlässlich des 150. Geburtstages des Solebads statt. Mit Kindergartenkindern, Schulklassen, Unternehmen, Vereinen und einem extra Bürgerrennen wurde ein breites Publikum angesprochen, das die Veranstaltung auch gerne annahm.
Ente hatte größere Pläne
Ende April wurden dann die Preise an die Sieger übergeben. Die 10.000 Euro, die durch den Verkauf der Enten und durch Sponsoren zusammenkamen, wurden an Kindergärten, Schulen, Vereine und Unternehmen verteilt.
Eigentlich alles abgehakt also. Eigentlich. Denn obwohl zahlreiche Helfer, unter anderem das THW, dafür sorgten, dass stecken gebliebene Enten immer wieder auf den richtigen Pfad geführt wurden, wurden sie alle doch von einer kleinen Ente überlistet. Sie hatte wohl größere Pläne.
Die Ente schoss über das Ziel hinaus und schwamm einfach noch gut zwei Monate weiter ihres Weges. Tatsächlich erreichte die Ente sogar noch die Lippe. Etwa 9,5 Kilometer weit kam sie, bevor sie sich dann aber im Geäst am Ufer der Lippe verfing, etwa zwei Kilometer vor dem Wehr Westfalia in Lünen-Beckinghausen. Dort wurde sie dann Anfang Juni von der Crew aus Werne gerettet.