Peter Telgmann ist hoch zufrieden mit dem Geschäft mit seinem Eisautomaten in der Marina Rünthe in Bergkamen. Und wilder Müll fällt auch kaum an.

Peter Telgmann ist hoch zufrieden mit dem Geschäft mit seinem Eisautomaten in der Marina Rünthe. Und wilder Müll fällt auch kaum an. © Stefan Milk

Eisautomat in der Marina: „Habe noch keinen Eisbecher im Wasser gesehen“

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Seit Anfang Mai betreibt Peter Telgmann einen Eisautomaten in der Marina. Eine seiner größten Sorgen: Der Müll, den er womöglich verursacht. Aber die Becher finden neue Verwendung.

Bergkamen

, 24.07.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Man sollte meinen, dass Peter Telgmann ein Interesse an überquellenden Mülleimern in der Marina hat. Der Betreiber der Eismanufaktur Eis Berger in Werne hat Anfang Mai einen Eisautomaten im Rünther Hafen aufgestellt. Und irgendwo müssen seine Kunden nach erfolgreichem Eiskauf und -konsum die Becher ja lassen.

Aber die Abfallbehälter in der Nähe des Automaten quillen nicht über. Telgmann ist dennoch zufrieden – oder gerade deshalb. Denn das Geschäft in der Marina läuft gut, berichtet der 20-jährige Jungunternehmer, der seine Manufaktur schon mit 14 Jahren gründete. Und bevor er den Automaten aufstellte, hat er sich Gedanken gemacht, wie er eine Vermüllung der Hafenpromenade verhindern kann.

Ein Eisbecher als Schraubenbehälter

„Wir haben die Becher so konzipiert, dass man sie gut wiederverwenden kann“, sagt Telgmann. Das Konzept geht offenbar auf. Telgmann hat schon Bilder von Eiskäufern zugeschickt bekommen, die das neue Leben der Eisbecher zeigen: Zum Beispiel als Schraubenbehälter in der Hobby-Werkstatt. Außerdem scheinen die Eiskäufer in der Marina diszipliniert zu sein.

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Ein paar Becher sind in dem Mülleimer gegenüber den Automaten gelandet, wo sie ja auch hingehören. Zudem legt Telgmann selbst großen Wert auf Sauberkeit: „Wir sind mindestens einmal am Tag hier, um den Automaten aufzufüllen.“ Wenn es dann nicht ordentlich aussieht, greifen Telgmann oder einer seiner Mitarbeiter schon mal selbst zum Besen. Meist sei das aber gar nicht nötig. Und die größte Befürchtung von Eisautomaten-Skeptikern hat sich auch nicht erfüllt: „Ich habe noch keinen Becher im Wasser treiben sehen“, sagt Telgmann.

Positive Reaktionen von Eiskäufern

Er erhält bei seinen Marina-Besuchen immer wieder positive Reaktionen, von Ausflüglern, die sich freuen, dass sie unproblematisch an ein Eis kommen.

Wenn das Eis aus dem Automaten kommt, ist es minus 18 Grad kalt. Am besten man lässt es vor dem Essen ein paar Minuten weicher werden.

Wenn das Eis aus dem Automaten kommt, ist es minus 18 Grad kalt. Am besten man lässt es vor dem Essen ein paar Minuten weicher werden. © Stefan Milk

Das ist bei Preisen zwischen 2,50 und 4,90 Euro nicht ganz billig, aber dafür gibt es auch ungewöhnliche Sorten. Mit den täglichen Besuchen kümmert sich Telgmann darum, dass möglichst immer alle vorhanden sind. Dabei könnte er sein Eis auch länger sich selbst überlassen. „Bei einer Temperatur von minus 18 Grad haben wir ein Mindesthaltbarkeitsdatum von sechs bis sieben Monaten“, sagt Telgmann. Deshalb ist es relativ hart, wenn es aus dem Automaten kommt. Vor dem Verzehr lässt man es deshalb am besten ein paar Minuten stehen.

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Wenn das Eis weich ist, holt man sich beim Löffeln schon mal klebrige Finger. Servietten gibt es am Eisautomaten nicht. Wegen der Hygiene und wegen des möglichen Mülls, sagt Telgmann: „Aber wir arbeiten an einer Lösung.“

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