Die Wiehagenschule soll wachsen. Dafür muss die alte Turnhalle weichen. An ihre Stelle soll eine neue Turnhalle kommen. Dieses Vorhaben hat vor dem Hintergrund des maroden Haushaltes der Stadt bereits für reichlich Gesprächsstoff gesorgt, weil der ursprüngliche Kostenrahmen von 6,8 Millionen Euro wohl nicht eingehalten werden kann. Deshalb hatte sich die Entscheidung über den Neubau der Halle bereits verzögert. Einen ersten Schritt haben Stadt und Politik nun allerdings doch unternommen.

Im Rat der Stadt wurde am Mittwochabend (20. März) die 54. Änderung des Flächennutzungsplanes für die Turnhalle Klöcknerstraße einstimmig beschlossen. Wohl auch, weil die Politik sich trotz der hitzigen Haushaltsdebatte darauf einigte, dass als letztes im Bildungssektor gespart werden sollte.
Bürgermeister Lothar Christ hatte in seiner Haushaltsrede erklärt, dass man den Erweiterungsbau der Wiehagenschule auf „fachlicher Grundlage“ entschieden habe und sich eine klare Fünfzügigkeit abzeichne. Diesen Umstand habe man auch noch einmal verifizieren lassen. „Wir liegen da im Plan“, so Christ. Man wolle auch nicht auf dem Schulgelände bauen, weil es „Luxus“ sei, sondern weil man den Schülerinnen und Schülern eine Dependance-Lösung mit Hin- und Her-Pendelei ersparen und sie nicht auseinanderreißen wolle.
28 neue Stellplätze
Der Rat hat nun beschlossen, dass die derzeit als Grünfläche mit der Zweckbestimmung „Bolzplatz“ im Osten und „Parkanlage“ im Westen dargestellten Flächen in Gebiete für den Gemeinbedarf mit der Bestimmung „Sportlichen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen“ geändert werden. Außerdem bekommt die Turnhalle Klöcknerstraße einen eigenen Bebauungsplan (4 E). Zusätzlich zur neuen Turnhalle sollen 28 neue Stellplätze entstehen, von denen 21 auf der westlichen Teilfläche angesiedelt werden sollen. So würden zumindest Teile der bewachsenen Böschung erhalten.
Dieser Flächenplan-Nutzungsänderung stimmte auch die CDU zu, die die Pläne Mitte März massiv kritisiert hatte. „Ich bin mir gar nicht sicher, ob wir die Halle überhaupt bauen sollen. Wir haben ein Haushaltsdefizit von 14 Millionen Euro und hier wird das Geld zum Fenster rausgeschmissen“, hatte Uta Leisentritt erklärt. Trotzdem hatte die Politik die Verwaltung gemeinsam aufgefordert, die Bauplanungen mit konkreten Zahlen zu untermauern. Nach den Osterferien soll eine Sondersitzung zu dem Bauprojekt stattfinden, um das Projekt weiter voranzutreiben.