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Pollenflug nimmt zu: Mediziner aus Werne geben Allergikern Tipps
Allergien im Frühjahr
Im Frühjahr nimmt der Pollenflug so richtig Fahrt auf und macht Allergikern zu schaffen. Zwei Werner Mediziner geben Tipps und beobachten Auswirkungen durch das Tragen von Masken.
Frühjahr – das bedeutet nicht nur Sonnenschein und warme Temperaturen, sondern ist auch Leidenszeit für Allergiegeplagte. Derzeit sind in NRW vor allem die Pollenkonzentration von Erle, Esche und Birke hoch, informiert der Deutsche Wetterdienst (kurz DWD).
Doch, so sagt Dr. Detlef Lüders, Chefarzt der Pneumologie im St.-Christophorus-Krankenhaus in Werne, seien Allergien nicht nur ein Frühlingsproblem, sondern ein ganzjähriges Thema: „Je nach Jahreszeit sind unterschiedliche Pollen in der Luft. Mit den Frühblühern kann es mittlerweile schon im Dezember losgehen.“
„Sobald es wärmer wird, geht es los für die Allergiker“
Das stetig wärmer werdende Klima sei ein Grund. In Deutschland wachsen beispielweise mittlerweile Pflanzen, die eigentlich aus südlichen Gefilden stammen. Dr. Lüders nennt die Ambrosia als Beispiel. Er betont außerdem: „Es stimmt schon, sobald es ab Februar und März wärmer wird, geht es richtig los für Allergiker.“

Dr. Detlef Lüders ist Chefarzt der Pneumologie im St.-Christophorus-Krankenhaus in Werne. © Familienbildungsstätte (Archiv)
Im Krankenhaus bekomme er diese aber selten zu Gesicht. „Zu mir kommen vor allem diejenigen, bei denen die Allergie schon eine Etage runter gerutscht ist.“ Damit meint der Arzt Patienten, die ein allergisches Asthma entwickelt haben.
Ansprechpartner für Menschen mit typischen Symptomen, sprich laufender Nase, geschwollenen Augen und Halskratzen, sind ambulante HNO-, Pneumologie- und Hautarztpraxen. Dort könne eine gezielte Anamnese und Diagnosestellung in Angriff genommen werden. „Wenn ein Patient stark unter den Symptomen leidet, ist anschließend eine Sensibilisierung empfehlenswert“, so Lüders. Akute Hilfe hingegen bieten Antihistaminika, also Medikamente, die Allergiesymptome mildern.
Einfache Tipps bei Allergien
Maria Folsche arbeitet in der Apotheke am Steinhaus in Werne und konnte folgende Beobachtung machen: „Es kommen zwar wieder vermehrt Kunden mit Allergien zu uns, aber in diesem Jahr läuft das eher schleppend an, es war schon mal mehr los.“ Sie vermutet, dass medizinische Masken, die eigentlich vor Covid-19 schützen sollen, auch Pollen gegenüber Wirkung zeigen.
Dennoch hat sie Tipps parat, was neben den Antihistaminika noch Linderung verschaffen kann. „Wenn man gegen Pollen allergisch ist, sollte man die natürlich so gut es geht meiden oder abspülen.“ So sei abendliches Duschen inklusive Haarwäsche empfehlenswert. „Aber auch Nasenduschen helfen.“ Bei starken Symptomen empfiehlt auch sie, eine entsprechende Arztpraxis aufzusuchen.
Dr. Detlef Lüders hat ebenfalls noch eine Empfehlung: „Pollen fliegen am Tag und sinken abends herab. Betroffene sollten deshalb vor allem abends nicht mehr raus gehen und die Fenster schließen.“ Zudem gebe es diverse Apps und Online-Dienste, die über aktuelle Pollenkonzentrationen informieren.
Stadt Werne kann nichts zum Pollenflug im Stadtgebiet sagen
Auf Anfrage bei der Stadt Werne konnte nicht mitgeteilt werden, wo besonders viele Bäume wie Birken, Eschen und Erlen stehen: „Die ausgewählten Gehölze sind auf dem gesamten Stadtgebiet verteilt. Es können keine besonderen oder gezielten ‚Herde‘ ermittelt werden, insbesondere unter dem Aspekt, dass die Auswertungen durch die zahlreichen privaten Gehölze verfälscht werden würden.“
Nimmt man Internetseiten zur Hilfe, die über den Pollenflug informieren, gibt es in Werne zwischen dem 15. und 18. April laut www.allergieratgeber.de eine starke Belastung durch Birken. Schwache Belastungen gibt es jeweils im Schnitt durch Buchen und Weiden. Die Internetseite www.wetter.de warnt in dem Zeitraum zudem vor mittelstarkem Pollenflug von Eschen. Diese Aussagen bilden die Konzentration aber nur exemplarisch für einen kleinen Zeitraum ab und dienen nicht zur Verallgemeinerung. Zudem werden keine speziellen Stadtgebiete angezeigt.
Im Sauerland aufgewachsen, in Frankfurt am Main und in Münster studiert und dabei immer „irgendwas mit Medien“ gemacht. Schließlich den Weg ins Ruhrgebiet gefunden: zuerst als Volontärin bei Lensing Media, seit April 2023 Redakteurin bei der Recklinghäuser Zeitung. Hört gerne zu und schreibt noch lieber auf.
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
