Werne und Lünen
Das bedeutet die Sparkassen-Fusion für Kunden
Zum 1. Januar gehen die Sparkassen Lünen (mit Selm) und Werne zusammen. Das neue Geldinstitut heißt dann „Sparkasse an der Lippe“. Seinen Sitz hat es in Lünen, die Führung übernimmt der bisherige Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse Werne. Doch was bedeutet das für die Kunden in Werne?
Noch können die Kunden in Werne auch nachts an die Geldautomaten.
Unter Leitung von Thomas Lohmann und seinem Stellvertreter Heiko Rautert (Lünen) sowie Martin Abdinghoff (Werne) soll das neue Geldinstitut in wirtschaftlich schweren Zeiten die Nähe zum Kunden sichern. "Das war uns das Wichtigste: dass die Kundschaft weiter vor Ort bedient werden kann und die Beziehungen erhalten bleiben", kommentierte Wernes Bürgermeister Lothar Christ die Ergebnisse der Verhandlungen.
Ob es auch tatsächlich so kommt wie geplant, müssen die Stadträte von Selm (21. Oktober), Werne (22. Oktober) und Lünen (29. Oktober) sowie der Zweckverband der Sparkasse Lünen und Selm (29. Oktober) entscheiden.
Nur marginale Veränderungen für Mitarbeiter
Christ sieht keinen Nachteil darin, dass Werne künftig nicht mehr Sitz eines Geldinstituts sein wird. "Lünen ist die größere Stadt und hat das größere Vorgänger-Institut, von daher ist die Entscheidung nachvollziehbar", so das Werner Stadtoberhaupt.
Doch die Sparkassen genießen laut Christ ihr großes Vertrauen vor allem dank der Mitarbeiter, und da werde es durch die Fusion höchstens marginale Veränderungen geben: "Das betrifft Geschäftsbereiche wie das ,Private Banking‘, die es ohnehin vorher nicht in Werne gegeben hat. Die Ansprechpartner für die Werner Kunden werden bleiben."
Paragrafen im Fusionsvertrag
Dabei stützt sich der Bürgermeister auf den Paragrafen im Fusionsvertrag, der Kündigungen aufgrund der Vereinigung beider Sparkassen ausschließt. Gleichwohl hatten Christ und seine Amtskollegen aus Lünen und Selm in der Vergangenheit angedeutet, dass es wohl Filialschließungen geben wird.
Keinen Einfluss soll die Fusion auf die Unterstützung von Vereinen und Institutionen durch die Sparkasse geben. "Solche Zahlungen sind immer abhängig vom Ertrag, und der war in den vergangenen Jahren sehr gut – das kann sich natürlich ändern", so Christ. Juristisch selbstständige Einrichtungen wie die Sparkassen-Stiftungen in Lünen und Werne oder die Werner S-Finanzdienste GmbH seien von der Fusion ohnehin nur insofern berührt, als dass sich beim Gesellschafter etwas ändere. "Ansonsten arbeiten sie weiter wie bisher", versichert Christ.
Der Verwaltungsrat wird bis 2020 aus 19 statt wie üblich nur aus 15 Mitglieder bestehen. Den Vorsitz übernimmt bis 2018 ein Vertreter der Stadt Lünen, danach übernimmt Lothar Christ bis 2020. Anschließend wählt das Gremium wieder einen Lüner Vertreter als Vorsitzenden – dann aber dauerhaft für die gesamte Wahlperiode.