
© Jörg Heckenkamp
Mit Video: Corona trotz Impfung - Wirt aus Werne zeigt starke Symptome
Corona in Werne
Der Werner Gastronom Andreas Nozar ist Anfang Juli das zweite Mal geimpft worden. Anfang November hat er sich mit dem Corona-Virus angesteckt. Ihm ging es zwischendurch richtig schlecht.
Andreas Nozar ist Betreiber der Gastronomie „Stilvoll“ im Alten Rathaus. Für den 49-Jährigen war klar, dass er sich aufgrund seines Jobs mit vielen Kontakten schnell impfen lassen wollte. Die zweite Spritze hat er am 7. Juli bekommen. „Da dachte ich natürlich, ich bin sicher.“
Falsch gedacht, stellte Andreas Nozar vier Monate später fest. Doch die ersten Anzeichen tat er noch als harmlose Erkältung ab. „Das war nach Sim-Jü“, sagt er. Da erwische ihn schon traditionell eine Erkältung. „Eine Woche mit wenig Schlaf, mal drinnen, mal draußen, Stress - da bekomme ich immer nach Sim-Jü eine Erkältung.“

Mehrere Tage waren Geschmacks- und Geruchssinn bei Wirt und Koch Andreas Nozar weg. Aktuell ist der Geruch noch ein wenig eingeschränkt. © Jörg Heckenkamp
Auch sein jüngerer von zwei Söhnen wies zu dieser Zeit leichte Erkältungssymptome auf. Der Siebenjährige war zuvor drei Tage in einem Musik-Camp im Sauerland. Lange Rede kurzer Sinn. Einige Tage und einige Corona-Tests später war klar: Vater und Sohn Nozar waren Corona-positiv. Wo sie sich angesteckt haben, ob rund um Sim-Jü oder im Musik-Camp, bleibt offen.
Frau und den ältesten Sohn ausgelagert
„Wir haben sofort meine Frau und den Großen zu meiner Mutter ausgelagert und der Kleine und ich sind in die häusliche Quarantäne gegangen“, sagt Nozar. Seine Frau habe dann mit den Mitarbeitern das Restaurant geschmissen, „ich konnte nur telefonisch Rat geben“.
Ab Freitag, 5. November 2021, schlugen dann die Krankheitssymptome zu. „Mein Sohn und ich hatten morgens gefrühstückt und ich dachte noch, was schmeckt das Brötchen pappig“. Als dann das Mittagessen, Bolognese-Nudeln, genauso wie das Brötchen schmeckten - nämlich nach gar nichts - war klar: Nozar gingen der Geschmacks- und der Geruchssinn flöten.
Angst um den Geschmackssinn
„Ich bin ein Genussmensch und hatte wirklich Angst, weil das ja bis zu einem Jahr gehen kann.“ Außerdem seit das natürlich für einen Wirt, der auch kocht, „eine Vollkatastrophe. Ich probiere neue Rezepte aus, ich muss doch was schmecken und riechen können!“ Zum Glück ist sein Geschmackssinn komplett zurückgekehrt, sagt er, der Geruch noch nicht ganz.
Das war die eine Seite der Erkrankung. Die andere machte sich mit einer erheblichen Schlappheit bemerkbar. „Ich bin fünf Stufen hoch gegangenen, da war ich fertig. Keine Luft.“ Dieser Zustand hielt einige Tage an. Sein Sohn habe zum Glück nur leichte Erkältungssymptome gezeigt. Und die erzwungenen 14 Tage „in unserer Männer-WG haben wir auch gut rumbekommen“, sagt Nozar.
Seit Samstag, 20. November, arbeitet er wieder. Die Krankheit ist überwunden, die Erinnerung daran noch nicht. „Ich möchte mir kaum vorstellen, wie es mir ohne die Impfung ergangen wäre“, sagt er mit versteinertem Gesicht. Sein Appell: „Alle sollen sich impfen lassen. Davon bin ich jetzt noch mehr überzeugt als vorher.“
Jeden Tag Menschen hautnah - nichts ist spannender als der Job eines Lokalredakteurs. Deshalb möchte ich nichts anderes machen - seit mehr als 35 Jahren.
