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Corona in Werne: Entspannung an weiterführenden, nicht aber an Grundschulen
Corona an Schulen
Das Landeszentrum für Gesundheit zeichnet einen Abwärtstrend bei den Coronainfektionen unter Schülern im Kreis Unna. Die weiterführenden Schulen in Werne bestätigen das, die Grundschulen eher nicht.
Die Schülerinnen und Schüler im Kreis Unna führen nach Angaben des Landeszentrums für Gesundheit (LZG) in Bochum die Infektionsspitze im Kreis Unna weiter an. Auch wenn man die Zahlen nach wie vor noch mit einer gewissen Vorsicht genießen muss, weil der Kreis Unna seit Anfang Februar nur verzögert einen Rückstand von Tausenden Coronafällen einpflegen kann. Die Zahlen sprechen aber dennoch eine deutliche Sprache.
Die 7-Tages-Inzidenz bei den 5- bis 9-Jährigen im Kreis liegt bei 3905,8, was 680 bestätigten Infektionen binnen einer Woche entspricht. Bei den 10- bis 14-Jährigen sieht es ähnlich drastisch aus: 639 Infektionen in eine Woche. Hier liegt die 7-Tages-Inzidenz aktuell bei 3622.2. In beiden Altersgruppen so wie in den meisten ist seit dem 12. Februar ein Abwärtstrend zu erkennen.
Sturm-Schließung: „Goetheweg sieht aus wie ein Schlachtfeld“
An den weiterführenden Schulen in Werne scheint sich die Coronalage zu entspannen. Das melden zumindest Marcel Damberg, Schulleiter des Anne-Frank-Gymnasiums (AFG) und Jürgen Artmann, Stellvertretender Schulleiter am Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg in Werne. „Alle erkrankten Lehrkräfte haben sich freigetestet. Nur 5 Positivtestungen wurden in den letzten 9 Tagen registriert. Die KW 7 ist hoffentlich der ersehnte Wendepunkt“, schreibt Damberg. Und ergänzt im Angesicht des Sturms: „Angesichts der Tatsache, dass der Goetheweg wie ein Schlachtfeld aussieht (umgestürzte Bäume, dicke Äste etc.), ist die Entscheidung, heute die Schulen geschlossen zu halten, sehr gut gewesen.“
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Ob Steuern, Familienrecht, Ausflugstipps, alles rund um Schule und Kita oder Einblicke in den Alltag junger Familien. Auf unseren Internetportalen finden Sie exklusive Inhalte für Eltern, Großeltern und Kinder: Ruhr Nachrichten | Hellweger AnzeigerEine Entspannung meldet auch der Stellvertretende Schulleiter Jürgen Artmann vom Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg: „Wir zählen zum Stichtag Mittwoch 20 uns bekannte Schülerinnen und Schüler, die die Schule aufgrund von Corona nicht besuchen können (nachgewiesene Erkrankung, positiver Selbsttest, Quarantäneanordnung, etc.). Wir brauchten bisher keine Klassen aufgrund von Häufungen zu schließen.“ Auch gebe es unter den Lehrkräften aktuell keine Erkrankungs- und Quarantänefälle. Eine Lehrkraft gehöre zu einer vulnerablen Gruppe und unterrichte ausschließlich im Distanzunterricht.
Anders scheint derweil die Lage an den Werner Grundschulen - zumindest an der Uhland-Grundschule, die sich auf unsere wöchentliche Anfrage an alle Schulen zurückmeldete. Schulleiterin Eleonore Neumann: „Wir sehen noch nicht, dass sich die Lage entspannt. Wir haben nach wie vor an Testtagen positive Pools. Es wäre ein Glücksfall, wenn wir mal Klassen mit keinem positiven Pool hätten.“
An einem Tag gebe es immer einen oder mehrere positive Pools. „Das wird auch nächste Woche so weitergehen“, ist sich Neumann sicher. „Es steigt nicht noch mehr, aber es ist auch nicht groß weniger. So richtig stringent ist es nicht, Entspannung ist noch nicht in Sicht.“ Immerhin seien aktuell mehr Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht als in Quarantäne.
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
