Im Werner St.-Christophorus-Krankenhaus gibt es einen Einsatz- und Alarmplan für Notfälle. © Ludger Risse

St.-Christophorus-Krankenhaus

„Die Gewalt steigt“ - Nach Angriff auf Pfleger in Lünen rüstet sich Werner Notaufnahme

Sicherheitsdienst, Schulungen und noch mehr sollen Pfleger im Werner St.-Christophorus-Krankenhaus schützen. Nach dem Angriff auf zwei Pfleger in Lünen steht alles auf dem Prüfstand.

Werne

, 16.04.2019 / Lesedauer: 3 min

Es sollte eigentlich ein ganz normaler Nachtdienst werden. Doch für zwei Pflegerinnen im Lüner St.-Marien-Hospital endete der Dienst am Mittwoch, 10. April, mit Schubsern und Schlägen. Zwei Männer hatten sie angegriffen, weil es ihnen nicht schnell genug ging.

Eine Attacke, die auch im Werner St.-Christophorus-Krankenhaus die bisherigen Vorkehrungen auf den Prüfstand stellt. „Die Gewalt im Bereich der Medizin nimmt leider immer mehr zu“, sagt Ludger Risse, Pflegedirektor des Christophorus-Krankenhauses und Vorsitzender des Pflegerats NRW. „Das ist eigentlich total bescheuert, weil wir ja da sind, um zu helfen.“

Beleidigungen kommen immer wieder vor

In der Werner Notaufnahme kommen tätliche Angriffe und Polizeieinsätze allerdings nur selten vor, wie Risse bestätigt. Beleidigungen seien hingegen schon eher zu beobachten. „Aber es kann natürlich immer etwas vorkommen“, so Risse.

Aus diesem Grund ist man im Werner Christophorus-Krankenhaus auch auf solche Fälle eingestellt. Ein Sicherheitsdienst patrouilliert und sichert Eingänge und die Mitarbeiter bekommen etwa einmal im Jahr eine Schulung dazu, wie sie mit solchen Situation umgehen sollen. Die sogenannten Vermeidungsstrategien stehen aber trotzdem - speziell nach dem Vorfall in Lünen - auf dem Prüfstand.

Chefärzte tauschten sich über Sicherheit im Krankenhaus aus

Bei einer Chefarzt-Sitzung am Montag, 15. April, habe man das Thema nochmals durchgesprochen. „Was ist da passiert? Können wir bestimmte Vorkehrungen auch treffen?“, diese und ähnliche Fragen wurden laut Risse beim Treffen nach der Attacke in Lünen thematisiert.

Ruhiges Auftreten, Deeskalation und das Einschätzen der Gefahrenlage stünden dabei ganz oben auf der Prioritätenliste, wenn es darum gehe, Gewaltsituationen zu beruhigen.

Interne Rufnummer für schnelle Hilfe eingerichtet

Doch wie können sich die Werner Pfleger schützen, sollte es doch mal zu einem Angriff auf sie kommen? Einerseits tragen alle Pfleger im Dienst mobile Telefone bei sich und eine interne Rufnummer für schnelle Hilfe ist eingerichtet - das gilt neben Gewalt unter anderem auch für Brandfälle, die sie melden können.

Andererseits bestehe „ein kurzer Draht zur Polizei“, so Risse. Im Fall der Fälle gelte es entweder sich selbst bis zum Eintreffen der Polizei in einem Raum einzuschließen oder den Angreifer. „Aber bislang haben wir Glück, dass so etwas kaum passiert. Das soll auch so bleiben“, sagt Risse.

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