Das war es wohl mit den Plänen, aus zwei denkmalgeschützten Gebäuden an der Burgstraße ein Museum zu machen.

© Felix Püschner

Großes Museumsprojekt in Werne steht kurz vor dem Aus

rnAltstadtfreunde

Die Pläne für das verwahrloste Haus an der Burgstraße 15 und die Stuhlmacherwerkstatt waren groß. Die Gebäude sollten in ein Museum umfunktioniert werden. Nun steht das Projekt wohl kurz vor dem Aus.

Werne

, 22.08.2021, 14:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

War‘s das nun mit den ambitionierten Plänen für ein weiteres Museum in Werne? Der Verein „Freunde des historischen Stadtkerns“ (Altstadtfreunde) hatte bereits rund 300.000 Euro an Fördergeldern und Spenden aufgetrieben, um das verfallene Haus an der Burgstraße 15 sowie die dazugehörige ehemalige Stuhlmacherwerkstatt an der Westmauer zu einem Museum umzugestalten. Bislang scheiterte das Vorhaben „nur“ noch an der Erbschaftsregelung. So lange die noch nicht geklärt ist, kann der Verein die Gebäude nicht kaufen - und dementsprechend auch nicht umgestalten.

Der 2012 verstorbene Eigentümer hatte kein Testament hinterlassen. Seine potenziellen Erben leben teils im Ausland. Die Angelegenheit liegt längst beim Anwalt. Allerdings waren einerseits viele Erben nur schwer zu ermitteln - und andererseits zeigen sich nicht alle gewillt, die notwendigen Formalitäten zu klären.

Das denkmalgeschützte Haus an der Burgstraße 15 und die Stuhlmacher-Werkstatt an der Westmauer verfallen immer mehr.

Das denkmalgeschützte Haus an der Burgstraße 15 und die Stuhlmacher-Werkstatt an der Westmauer verfallen immer mehr. © Felix Püschner

Museumsprojekt war wesentlich für Vereinsgründung

Vor gut vier Monaten hatte sich Karl-Heinz Schwarze, Vorsitzender der Altstadtfreunde, bereits skeptisch gezeigt, dass das ambitionierte Projekt noch Realität wird. Inzwischen scheint diese Skepsis in Resignation umzuschwenken. Die Idee eines „dezentralen Museums“ war ein wesentlicher Grund dafür, dass sich der Verein im Jahr 2015 überhaupt konstituierte und sich daraufhin unter anderem die Förderung des Denkmalschutzes, der Denkmalpflege, Heimatkunde sowie der Kunst und Kultur auf die Fahnen schrieb.

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Bei der jüngsten Versammlung der Altstadtfreunde am Donnerstag (19. August) erklärte Schwarze nun, dass man jetzt neue Schwerpunkte in der Vereinsarbeit setzen wolle, statt weiterhin nur „auf das Wunder zu hoffen“. Heißt: Vorträge und Ausflüge stehen nun im Mittelpunkt. Auch Wernes Planungsdezernent Ralf Bülte erklärte bei der Versammlung, die Situation bei der Erbschaftsregelung erscheine derzeit „aussichtslos“.

Einige Erben haben das Erbe inzwischen ausgeschlagen. Weil andere verstorben sind, mussten die Erben der Erben ermitteln werden. Inzwischen soll sich dieser Kreis auf 18 Personen ausgeweitet haben.

Der wiedergewählte Vorstand der „Freunde des historischen Stadtkerns“ (v.l.): Schriftführerin Heidelore Fertig-Möller, Kassierer Werner Ueckert, 2. Vorsitzender Hilmar Kilinski, Vorsitzender Karl-Heinz Schwarze und Pressewart Jörg Stengl. Nicht auf dem Bild ist Beisitzer Günther Smusch.

Der wiedergewählte Vorstand der „Freunde des historischen Stadtkerns“ (v.l.): Schriftführerin Heidelore Fertig-Möller, Kassierer Werner Ueckert, 2. Vorsitzender Hilmar Kilinski, Vorsitzender Karl-Heinz Schwarze und Pressewart Jörg Stengl. Nicht auf dem Bild ist Beisitzer Günther Smusch. © Felix Püschner

Wahlen und Jahresrückblick

  • Im Zuge der Jahreshauptversammlung blickten die Altstadtfreunde zurück auf die Aktivitäten der vergangenen beiden Jahre. Pandemiebedingt war jedoch ein Großteil der geplanten Veranstaltungen ausgefallen.
  • Der bestehende Vorstand wurde bei der Versammlung wiedergewählt. Karl-Heinz Schwarze kündigte an, ein letztes Mal den Vorsitz zu übernehmen. Allerdings erhoffe er sich für die zukünftigen Aktivitäten mehr Unterstützung.
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