„Strahlend blauer Himmel, was haben wir für ein Glück“, freute sich Bürgermeister Lothar Christ am Samstag (12. November) bei der Begrüßung im Werner Bürgerwald zur diesjährigen Herbst-Pflanzaktion „Ein Baum fürs Leben!“: „Nach einem goldenen Oktober haben wir jetzt noch einen goldenen November. Das ist ja für die Pflanzenwelt gar nicht so gut, aber wir können es nicht ändern, und deshalb genießen wir es. Was kann man heute Besseres machen, als einen Baum zu pflanzen? Anlässe gibt es genug.“
Für die neuen Bäume, die an diesem Tag eingepflanzt wurden, war bereits alles durch den Baubetriebshof vorbereitet. Spaten für große und kleine Gärtner standen bereit. Bürgermeister Christ verteilte für jeden Baum eine kleine Plakette. Die meisten waren mit einer zum jeweiligen Anlass versehenen Aufschrift versehen, die im Vorfeld durch die Auftraggeber der Baumbestellung gewählt wurde.
Bevor es dann ans Einpflanzen der Bäume ging, zitierte Christ noch den Dichter Eugen Roth: „Zu fällen einen schönen Baum, braucht´s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert“. In Gummistiefeln, Arbeitskleidung, mit Spaten und Gießkannen ging es dann an die Arbeit. Sarah und Martin Wulfert hatten von ihrer Familie eine Winterlinde zur Hochzeit bekommen, die sie heute einpflanzten. Von ihren beiden Patentanten bekam die 18-jährige Lina ebenfalls eine Winterlinde zum Geburtstag, für sie war es ein tolles Geschenk.

Bei Elisabeth Högemann und Johannes Schultheis wurde ein Feldahorn für den Enkel Anton gepflanzt. Es war bereits der siebte Baum, den die Familie pflanzte, denn zu jeder Taufe eines Enkels wird bei ihnen ein Baum gepflanzt. Petra und Klaus Nordlohne schenkten sich selbst eine Winter- und eine Sommerlinde zu ihren runden Geburtstagen.
Eine Rotbuche bekamen Gertrud und Reinhard Bergmann von ihren Kindern zu Weihnachten. „Das ist richtig toll, auch wenn wir jetzt arbeiten müssen“, lachte der Ehemann und schaute auf seine Schaufel. „Aber wir haben sonst ja schon alles. Das war ein schönes Geschenk“. Zukünftig werden sie mit Fahrrädern zu ihrem Baum fahren und zuschauen, wie er wächst.
33 neue Bäume gepflanzt
Norbert Nadrowski feierte gedanklich an diesem Tag noch einmal seinen 60. Geburtstag und pflanzte sein Geburtstagsgeschenk, einen Spitzahorn, ein. Andere Bäume wurden für Kommunion, Trauerfälle, eine bestandene Prüfung oder auch einfach nur so gepflanzt. Anschließend wurden die Bäume mit den Plaketten, Meisenknödeln, Nistkästen oder Kugeln geschmückt und oft dazu auf das gute Anwachsen mit einem Sekt oder Bier angestoßen. Nach getaner Arbeit konnten sich alle mit einer warmen Erbsen- oder Gemüsesuppe stärken.
Gepflanzt wurden an diesem Tag 33 Bäume. Zehn Rotbuchen, acht Winterlinden, fünf Sommerlinden, sechs Berg-, ein Feld- und zwei Spitzahorne sowie eine Hainbuche. Jeder gepflanzte Baum steht für ein besonderes Ereignis. Eine lebende Erinnerung an diesen Tag und/oder an besondere Menschen.
Aktion gibt es seit 15 Jahren
„Wenn es in unserer Straße „Am Bellingholz“ keinen freien Parkplatz mehr gibt, ist immer die Baumpflanzaktion im Bürgerwald“, schmunzelte ein Anwohner. Leider wird es dies hier zukünftig nicht mehr geben, denn der Bürgerwald ist voll.
„Wir arbeiten an einer neuen Fläche, weil das eine wunderschöne Aktion ist, die jedes Jahr immer neue Freude bereitet“, tröstete Bürgermeister Christ die Anwesenden. Die Nachfrage ist groß, es konnten diesmal nicht alle Wünsche erfüllt werden. Seit 2007 gibt es die Pflanzaktion „Ein Baum fürs Leben“. Seitdem wurden im Bürgerwald „Am Stadtwald“ 154 Bäume und „Am Bellingholz“ 403 Bäume gepflanzt.

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