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Bürgerumfrage Werne: Warum wird wichtige Zielgruppe ausgeschlossen?
Meinung
Die Idee des Werne Marketings, die Bürger zur Lage und Zukunft der Stadt zu befragen, ist grundsätzlich zu begrüßen. Doch die Umfrage hat einen entscheidenden Haken, wie unser Kommentator meint.
Erstmals will die Stadt Werne umfangreich die Meinung ihrer Bürger einholen. Vom 27. Januar bis 20. Februar 2022 können die Bürger unter dem Motto „Werne, wie geht‘s“ 22 Fragen beantworten und so zur Zukunfts-Entwicklung der Stadt beitragen. Leider haben die Macher der Umfrage eine wichtige Zielgruppe vergessen.
Denn die Umfrage richtet sich ausdrücklich an Bürgerinnen und Bürger ab 16 Jahren. Doch wenn es um die Entwicklung der Stadt geht, hört man immer wieder, dass die Jugend vergessen wird. In diesem Fall wird sie sogar bewusst ausgeschlossen. Ein großer Fehler, wie ich meine.
Ist die Begründung stichhaltig?
Die Begründung des Werne Marketings für den Ausschluss der Jugend: Unter-16-Jährige würden erfahrungsgemäß solch komplexe Umfragen nicht beantworten. Aber ist das wirklich so? Und selbst wenn: Sollte man einer jungen Gruppe, vielleicht ab 12 Jahren, nicht wenigstens die Chance geben, an dieser Umfrage teilzunehmen?
Was würde passieren, wenn die Jugend den Fragebogen nicht vollständig oder gar nicht beantwortet? Gar nichts. Stattdessen beraubt sich das Marketing der Chance, zumindest einen kleinen Einblick in die Gedankenwelt junger Werner zu bekommen. Der Gruppe, die einen Teil der Zukunft unserer Stadt repräsentiert.
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