Brandstiftungs-Serie an der Sekundarschule - die Polizei tappt nach einem Jahr im Dunkeln

© Freiwillige Feuerwehr Werne

Brandstiftungs-Serie an der Sekundarschule - die Polizei tappt nach einem Jahr im Dunkeln

rnMülleimer angezündet

Seit einem Jahr hat die Marga-Spiegel-Sekundarschule mit einer Brandstiftungs-Serie zu kämpfen. Zum siebten Male zündelten die Unbekannten auf dem Schulgelände. Die Polizei scheint machtlos.

Werne

, 29.04.2019, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Meist steckten die Brandstifter Müllbehälter an. Mehrfach traf es die großen Container. Aber auch ein Fahrrad ging auf dem Gelände der Marga-Spiegel-Sekundarschule an der Bahnhofstraße schon in Flammen auf. Jüngster Fall: Samstagabend, 27. April, zündeten die Täter mehrere kleinere Mülleimer an.

„Wenn wir eine solche Serie haben, würden wir gerne einen größeren Einsatz von Kräften haben“, sagt Polizeisprecherin Vera Howanietz auf Anfrage der Redaktion. Doch die Zahl der Beamten sei nun mal begrenzt. „Eine 24-Stunden-Bewachung ist nicht machbar.“

Per Wärmebildkamera wurden zusätzlich alle Mülleimer sowie die Hecken im Bereich auf weitere unentdeckte Brände kontrolliert.

Per Wärmebildkamera wurden zusätzlich alle Mülleimer sowie die Hecken im Bereich auf weitere unentdeckte Brände kontrolliert. © Freiwillige Feuerwehr Werne

Und auch, wenn die Serie sicherlich beunruhigend ist: „Rechtlich gesehen handelt es sich nur um eine Sachbeschädigung durch Feuer und nicht durch Brandstiftung wie bei Carports, Gebäuden oder Ähnlichem“, sagt Howanietz.

Die Ermittler tappen im Dunkeln. Zu allen vorangegangenen Fällen gibt es laut Auskunft der Sprecherin noch keine Ermittlungsergebnisse. „Um im aktuellen Fall sind die Ermittlungen ja gerade erst angelaufen“, sagt Howanietz.

Polizei bleibt nur Hoffnung auf Zeugen und „Kommissar Zufall“

Der Polizei blieben momentan nur die Hoffnung auf etwaige Zeugen oder zufällige Ermittlungs-Ergebnisse. Vielleicht müsse man auch vorbeugend tätig werden, etwa die Müllcontainer besser sichern oder eine Video-Überwachung einrichten. „Aber das wäre dann nicht unsere Aufgabe“, sagt sie.

Das wäre dann Aufgabe der Schule. „Aber von einer Video-Überwachung halte ich nicht viel“, sagt Schulleiter Hubertus Steiner auf Anfrage, „dafür ist das Gelände einfach zu groß“. Auch die Auswertung der Bilder würde sich seiner Meinung nach aufwendig gestalten.

Schulleiter schlägt vor, das Gelände abzuriegeln

Stattdessen schlägt er die Einzäunung des Geländes vor. „Das wäre relativ einfach zu machen“, sagt der Schulleiter. Man müsse nur die vorhandene Tür Richtung Münsterstraße/Moormannteich abschließen und zur anderen Seite, zum Fürstenhof ein Tor anbringen. Einen entsprechenden Antrag habe er schon vor einiger Zeit beim zuständigen Kommunalbetrieb (KBW) der Stadt gestellt.

„Wir haben das geprüft und verworfen“, sagt KBW-Chef Frank Adamietz. „Das Gelände abzuschließen ist keine Option für uns“, ergänzt er, „dann wäre auch der Zugang zur Ballspielhalle schwieriger“. Stattdessen wolle er nun prüfen, ob nicht doch eine Video-Überwachung etwas gegen die Serien-Täter ausrichten könne.

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