Brandschutz-Problem und bröckelnde Fassade Stadt Werne macht Fortschritte bei Altem Rathaus und Stadtmuseum

Stadt Werne macht Fortschritte bei Altem Rathaus und Stadtmuseum
Lesezeit

Seit einer gefühlten Ewigkeit fragt sich die Stadt Werne, wie sie das Brandschutzproblem im Alten Rathaus in den Griff bekommen kann. Bekanntlich fehlt dort ein zweiter Rettungsweg. Das ist auch der Grund dafür, dass sich derzeit nicht mehr als 30 Personen gleichzeitig im ersten Obergeschoss aufhalten dürfen. Die Stadt hatte zuletzt selbst mehrere Optionen geprüft - darunter ein Sicherheitstreppenraum, ein zweites innenliegendes Treppenhaus, ein Treppenturm zum Kirchhof sowie eine Anbindung ans benachbarte Gebäude.

Keine dieser Lösungen erschien letztlich jedoch wirklich umsetzbar. Auch der Versuch, eine Sondergenehmigung vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes NRW zu erhalten, scheiterte. Nun hat sich die Verwaltung externe Hilfe mit ins Boot geholt. Das teilte Planungsdezernent Ralf Bülte in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Wirtschaftsförderung am Donnerstag (1. Juni) mit.

Demnach wurden inzwischen ein Brandschutzgutachter sowie ein Architekturbüro beauftragt, das sich nun „Gedanken macht, wie eine Lösung für den zweiten Rettungsweg gefunden werden kann“.

Einen konkreten Schritt weiter ist man bereits beim Stadtmuseum. Bekanntlich ist das Gebäude in keinem guten Zustand. Inzwischen hat die Stadt laut Bülte allerdings Fördergelder für die Sanierung der Außenfassade bewilligt bekommen. Nach Schätzung eines Architekturbüros liegen die Gesamtkosten bei 580.000 Euro. Das hatte die Verwaltung bereits im Februar bei der Sitzung des Kommunalbetriebs Werne (KBW) erklärt.

Auch Gebäude an der Burgstraße im Blick

Die Stadt müsse einen Eigenanteil von 30 Prozent tragen - der Rest würde durch ein Programm der Städtebauförderung des Landes NRW finanziert, hieß es seinerzeit. Wann genau die Baumaßnahmen an der Fassade durchgeführt werden können, soll laut Planungsdezernent nun geprüft werden.

Auch bei zwei anderen Gebäude, die in der Vergangenheit für viel Frust in Werne gesorgt haben, hat die Stadt noch nicht die weiße Fahne gehisst: das denkmalgeschützte Gebäude an der Burgstraße 15 sowie die dazugehörige ehemalige Stuhlmacherwerkstatt an der Westmauer 13. Ungeklärte Erbangelegenheit hatten bekanntlich dafür gesorgt, dass die Immobilien seit Jahren verfallen. Dabei gab es schon große Pläne für den Gebäudekomplex. Der Altstadtfreude-Verein wollte dort ein Museum einrichten und hatte bereits die Finanzierung geklärt.

Laut Bülte hat die Stadt inzwischen juristischen Rat beim LWL eingeholt. Weil sich daraus keine Lösung ergab, habe man die Thematik nun auf eine „höhere Ebene“ gehoben und das zuständige Ministerium angeschrieben. Dieses prüfe nun, inwiefern die Stadt in solchen Fällen Handlungsspielraum habe. „Wir wollen sozusagen wissen, wie wir als Stadt bei Erbangelegenheiten an das Gebäude rankommen“, so der Planungsdezernent.

So sieht die Fassade des Stadtmuseums Werne aus.
Am Stadtmuseum Werne herrscht großer Sanierungsbedarf. © Jörg Heckenkamp

Museums-Chefin Dr. Döhrer (40) wechselt nach Bielefeld: „Hier war ich nie nicht im Dienst“

Kommunalbetrieb Werne stellt Planungen für 2023 vor: Museum, LED-Beleuchtung, Turnhallenbau

Brandschutzproblem im Alten Rathaus Werne: Gibt es nun eine Ausnahmeregelung?