BMW vor Baum in Werne Das steckt hinter diesem ungewöhnlichen Parkplatzunfall

BMW vor Baum : Das steckt hinter diesem ungewöhnlichen Parkplatzunfall
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Ein hellblauer BMW steht, die Schnauze auf dem Gehweg vor einem Baum. Stoßstange, Kühlergrill und Haube sind eingedrückt. Das Bild, das jetzt auf Facebook auftauchte ist eindeutig: Da ist jemand beim Parken vor den Baum gefahren.

Was ist da wohl passiert? Wieso parkt jemand so? Auch in Anbetracht der Tatsache, dass sich nahe des Ortes des Geschehens - Auf dem Berge - ein geräumiger Parkplatz befindet? „Da hat wohl jemand Gas und Bremse verwechselt“, vermutet Polizeisprecher Bernd Pentrop. Zu dem Vorfall liegt ein Polizeibericht vor. Trunkenheit schließt er aus. Zum einen, fand der Unfall an einem Samstag gegen 13.30 Uhr statt, zum anderen geht aus dem Bericht hervor, dass der Unfallverursacher lediglich mit einem Verwarngeld von 35 Euro wurde. Der Verursacher habe selbst die Polizei gerufen, die den Unfall dann aufnahm. Über die Unfallursache oder Personalien des Fahrers kann er nichts weiteres sagen.

Hätte der Fahrer des blauen BMW nicht die Polizei gerufen, hätte er Fahrerflucht begangen - auch wenn „nur“ ein Baum möglicherweise zu Schaden kam.

Keine Schadensregulierung nötig

Da hat das Auto mehr abbekommen, als der Baum.
Da hat das Auto mehr abbekommen, als der Baum. © Erin Heye

Die Polizei hatte dann wegen des möglichen Schadens am Baum, die Mitarbeiter der Abteilung „Straßen und Verkehr“ bei der Stadt Werne benachrichtigt. Christian Neugebauer, als Baumkontrolleur zuständig für städtische Bäume und Schadensregulierung, hatte lediglich einen „kleinen Schaden an der Borke“ festgestellt. „Das reguliert der Baum selbst“, sagt er. „Da mussten wir nicht tätig werden.“ Wäre ein größerer Schaden festgestellt worden, hätte er über die Polizei den Verursacher festgestellt, der dann dafür hätte aufkommen müssen. Hier sei aber keine „Schadensregulierung“ nötig gewesen. Schäden an Bäumen laufen unter der Kategorie „Sachschaden“.

Trotz der nur kleinen „Wunde“ am Baum, wurde der Vorfall in das Baumkataster der Stadt aufgenommen, berichtet Neugebauer. „Das ist wie eine Krankenakte, die wir für jeden einzelnen Baum in der Stadt führen“, sagt er. „Dann können wir später die Ursache nachvollziehen, wenn sich doch Pilze oder ähnliches bilden sollten.“

Die häufigste Ursache für Schäden an Bäumen seien tatsächlich „Parkplatzunfälle“, oder Verkehrsunfälle, erzählt der städtische Mitarbeiter weiter. Größere Zerstörungen kämen allerdings meistens auf Landes- oder Bundesstraßen vor, für die die Stadt nicht zuständig ist.

Der Baum trug nur einen kleinen Kratzer in der Rinde davon.
Der Baum trug nur einen kleinen Kratzer in der Rinde davon. © Erwin Heye