Sim-Jü 2023: Beschildern, schrauben, sperren Was der Bauhof Werne alles machen muss

Beschildern, schrauben, sperren -: Das alles macht der Bauhof zur Sim-Jü
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Sim-Jü findet in Werne immer rund um den vierten Sonntag im Oktober statt. Die Menschen aus der Stadt und der Region freuen sich auf vier tolle Tage. Für den Bauhof Werne dauert das Volksfest allerdings rund acht Wochen. Schon sechs Wochen vorher starten die ersten vorbereitenden Arbeiten. „Und nach Sim-Jü brauchen wir weitere zwei Wochen“, sagt Bernd Kussel (56): „Die Kirmes macht eine Menge Arbeit.“

Kussel organisiert gemeinsam mit David Baschton (45) die meisten Tätigkeiten des Bauhofes rund um das größte Volksfest an der Lippe. „Aber im Grunde sind in irgendeiner Form alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von uns mal im Sim-Jü-Einsatz.“

Bernd Kussel und David Baschton vor der auf dem Bauhof-Gelände gestapelten "Stadtmöblierung", die Sim-Jü weichen musste.
Bernd Kussel und David Baschton vor der auf dem Bauhof-Gelände gestapelten "Stadtmöblierung", die Sim-Jü weichen musste. © Jörg Heckenkamp

Verkehrsschilder aufgestellt

David Baschton (v. l.), Olivia Madej, Bernd Oestermann und Bernd Kussel sind ein Teil der Bauhof-Mitarbeiter, die in Sachen Sim-Jü aktiv sind.
David Baschton (v. l.), Olivia Madej, Bernd Oestermann und Bernd Kussel sind ein Teil der Bauhof-Mitarbeiter, die in Sachen Sim-Jü aktiv sind. © Jörg Heckenkamp

So wie an diesem Montag, fünf Tage vor Kirmes-Start, zum Beispiel Bernd Oestermann und Olivia Madej. Sie biegen mit ihrem Transporter soeben auf den Hof des Geländes am Südring ein. Während Oestermann Material in die Halle trägt, antwortet er knapp auf die Frage des Reporters: „Wir haben gerade Schilder aufgestellt.“

Fünf bis sechs Wochen vor dem Stichtag geht Sim-Jü für den Bauhof in die heiße Phase. „Wir starten mit Grünarbeiten“, sagt Kussel. So würden etwa Bäume beschnitten, die die Fahrgeschäfte beeinträchtigen könnten. „Außerdem werden die Sommerblumen aus den Beeten geholt“, sagt David Baschton. Etwa zu der Zeit platzieren sie auch die großen Werbeschilder, „in den Wochen danach hängen wird dann noch gut zwei Dutzend kleinere Werbeschilder in verschiedenen Größen auf“.

Abwasserleitung für Schausteller

Drei Wochen vorher richten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Wiese am Rapunzel für die ersten Schausteller her. „Wir legen hier eine provisorische Abwasserleitung für die Wohnwagen der Schausteller“, sagt Kussel. Denn erfahrungsgemäß trudeln die ersten Kirmesbeschicker schon früh in der Lippestadt ein.

In den letzten beiden Wochen nimmt die Schlagzahl allmählich zu. Abtransport der großen Blumenkübel, Aufstellen von Halteverbotsschildern, Absperrungen vorbereiten, etc. „Dann die Demontage von allen Bänken, Mülleimern und Fahrradständen im Bereich Bonenstraße und Steinstraße bis zum Salinenparc am Kreisverkehr“, sagt Kussel. Er hält kurz inne, denkt nach, sagt dann: „Ganz schön viel Arbeit rund um Sim-Jü.“

Trotz solcher Hinweise, dass die Fahrradbügel abmontiert werden, findet sich am Stichtag immer noch das ein oder andere angeschlossene Rad.
Trotz solcher Hinweise, dass die Fahrradbügel abmontiert werden, findet sich am Stichtag immer noch das ein oder andere angeschlossene Rad. © Jörg Heckenkamp

Heiße Phase beginnt

Wir sprechen am Montag, 16. Oktober 2023, mit Kussel und Baschton. Es ist die letzte Woche, bevor Bürgermeister Lothar Christ am Samstag, 21. 10., um 14 Uhr Sim-Jü offiziell eröffnet. Täglich warten nun neue Aufgaben auf die Männer und Frauen vom Südring. „Heute Vormittag haben wir Schilder und Absperrungen auf den Parkplatz am Hagen aufgestellt, zwischendurch noch Demontagen auf der Bonenstraße erledigt“, sagt Kussel.

„Denk an die Verlegung des Wochenmarktes“, wirft David Baschton ein. „Ja, ja“, sagt Kussel: „Es sind wirklich unheimlich viele Kleinigkeiten zu erledigen, von denen die Bürger meist gar nichts mitbekommen.“ Mitbekommen werden sie allerdings die Sperrung der beiden Kreuzungen Neutor und Steintor: „Das machen wir immer mittwochs“, so der 56-Jährige.

Zäune gegen Wildpinkler

„Ach ja, vorher sorgen wir noch für die Wasserversorgung der Schausteller, das machen zwei Leute aus der Werkstatt“, fährt er fort. „Wir stellen auch Zäune auf“, ergänzt David Baschton, „auch gegen das Wildpinkeln“. Kontinuierlich geschehe, je nach Anfall, die Beseitigung des Herbstlaubes. Auch während der vier tollen Tage kann sich der Bauhof nicht ausruhen. Kussel: „Müllbeseitigung, Reparaturen - es gibt immer was zu tun.“

Hektisch wird‘s dann nach dem Kirmes-Dienstag. „Da müssen wir alles zurückbauen und wieder an seinen Platz bringen. Bis Donnerstag wollen wir alle Verkehrsschilder wieder reinholen.“ Auch die Dutzenden von Bänken und Ständern müssen wieder an ihren Plätzen verschraubt werden. „Eine Bank und eine Mülltonne sind alleine 13 Schrauben“, weiß David Baschton.

Viel Arbeit für das Team vom Bauhof. Jedes Jahr aufs Neue.

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