Preise für Bauland in Lünen, Selm und Werne Welche Stadt alle anderen in den Schatten stellt

Gutachterausschuss liefert Preise für Bauland in Lünen, Selm und Werne
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Neuen Wohnraum zu schaffen, ist erklärtes Ziel der Politik. Das gilt sowohl auf Bundes- als auch auf kommunaler Ebene. Es wird fleißig getüftelt an Plänen für Neubaugebiete. In einigen davon rollen sogar schon die Bagger, andere widerum existieren bislang nur in den Köpfen der Planer.

Tatsächlich wurden in Lünen und Werne im vergangenen Jahr mehr unbebaute Grundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser verkauft als noch 2023 - und das sogar zu niedrigeren Preisen. Das geht aus dem neusten Grundstücksmarktbericht des Gutachterausschusses für den Kreis Unna hervor. In Selm ist die Entwicklung hingegen umgekehrt. Heißt: weniger Kauffälle, aber höhere Preise.

Gleich zweimal nimmt Werne im kreisweiten Vergleich die Spitzenposition ein - nämlich bei der Bauplatzgröße und bei den Bauplatzkosten. Für die durchschnittlich 890 Quadratmeter großen Bauplätze zahlten Käufer in der Lippestadt durchschnittlich 250.000 Euro. Das ist deutlich mehr als in den anderen Kommunen des Kreises. Dort liegen die Preise dicht beieinander. Unna, Selm, Schwerte, Lünen und Kamen kommen hier jeweils auf Werte zwischen 180.000 und 210.000 Euro. In Bergkamen und Fröndenberg kostete ein Bauplatz hingegen lediglich 150.000 Euro.

Mit Blick auf die Bauplatzgröße kann lediglich Kamen (880 Quadratmeter) mit Werne mithalten. Die Grundstücke in Lünen, Selm und Schwerte waren zwischen 650 und 660 Quadratmeter groß. Gemessen am Quadratmeterpreis steht Lünen allerdings mit 336 Euro ganz oben auf dem Treppchen. Ein Wert, an den nur Schwerte halbwegs herankommt (322 Euro). Den niedrigsten Quadratmeterpreis zahlten Käufer in Kamen (238 Euro).

Daten sind mit Vorsicht zu genießen

Die Daten sind allerdings mit Vorsicht zu genießen. Der Grund ist die Anzahl der Kauffälle. So hat der Gutachterausschuss beispielsweise lediglich 25 Verträge für Bauland in Lünen ausgewertet. In Selm waren es sieben, in Werne sogar nur fünf. Für Bönen und Holzwickede war die Datenlage derart überschaubar, dass der Ausschuss hier keine Auswertung vorgenommen hat. Die Angaben im Bericht sollen dennoch für Transparenz auf dem Grundstücksmarkt sorgen und Vergleichswerte liefern, an denen sich Käufer und Verkäufer orientieren können.

Letzteres gilt vor allem hinsichtlich bebauter Grundstücke. Diesbezüglich lassen sich in Selm, Werne und Lünen durchaus Gemeinsamkeiten erkennen, aber auch deutliche Unterschiede. Was für alle drei Kommunen gilt: Die Zahl der Kauffälle im Bereich des Wohneigentums - gemeint ist der Weiterverkauf von Eigentumswohnungen - ist 2024 gegenüber dem Vorjahr deutlich gestiegen (um mehr als fünf Prozent).

Während die Preise in Lünen allerdings stagnierten, wurde in Selm etwas mehr gezahlt als noch 2023. In Werne lag der Preisanstieg sogar bei mehr als fünf Prozent. In allen drei Städten wurden zudem deutlich mehr freistehende Einfamilienhäuser als im Vorjahr verkauft. Während die Preise in dieser Kategorie in Lünen stagnierten, sanken sie in Werne und Selm.

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So ermittelt der Gutachterausschuss den Preistrend

  • Der Gutachterausschuss wählt für die Auswertung alle „normalen“ beziehungsweise gewöhnlichen Kaufverträge aus. So werden beispielsweise Verträge, die Besonderheiten durch spezielle Vereinbarungen zwischen Käufer und Verkäufer oder Erben beinhalten, ausgeklammert. Auf diese Weise soll ein realistischer Preistrend aufgezeigt werden, an dem sich Interessenten orientieren können.