Luftbilder zeigen Baugebiete im Wandel der Zeit So beeindruckend ist Werne gewachsen

Baugebiete im Wandel der Zeit: So hat sich der Südwesten Wernes entwickelt
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Bauland ist ein knappes Gut. Und abgesehen davon, dass längst nicht jede freie Fläche für Wohnbebauung infrage kommt, gibt es noch ein weiteres Problem. Denn wo gebaut wird, da werden Flächen versiegelt. Und das ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Klimawandels weitaus mehr als nur ein unangenehmer „Nebeneffekt“.

Einige Kommunen ziehen deswegen die Zügel an und machen inzwischen striktere Vorgaben bei Neubaugebieten. Die Stadt Werne tut das unter anderem, indem sie Dachbegrünung vorschreibt und Schottergärten verbietet.

Fakt ist aber auch: Mit dem Wachstum der vergangenen Jahrzehnte hat sich die Landschaft in Werne an einigen Stellen deutlich verändert. Recht anschaulich wird das anhand von Luftbildaufnahmen, die der Regionalverband Ruhr (RVR) auf seiner Homepage veröffentlicht hat. Dort können Nutzer auf einer interaktiven Landkarte Ausschnitte auswählen und sich verschiedene Fotos von genau diesem Ausschnitt aus vergangenen Jahrzehnten anschauen.

Wohngebiet am Bellingholz wächst immer weiter

Die aktuellsten Bilder stammen aus dem Jahr 2022. Deutlich ältere Bilder sind nicht mehr exakt auf das Jahr ihrer Entstehung datiert, aber zumindest auf eine Zeitspanne - zum Beispiel „zwischen 1999 und 2009“. Insgesamt zwölf solcher Kategorien gibt es. Wer wissen will, wie sein Grundstück vor rund 100 Jahren ausgesehen hat, kann das dank der virtuellen Vogelperspektive problemlos tun und eine kleine Zeitreise unternehmen.

Aber auch das Wachstum einer Stadt wie Werne kann man auf diese Weise quasi mit nur wenigen Klicks bildlich rekonstruieren. Und dabei erkennt man unter anderem recht schnell, wie sich die Stadt in südwestlicher Richtung ausgeweitet hat. Dort, wo voraussichtlich 2024 die Bagger für das Neubaugebiet Bellingholz-Süd rollen werden, ist aktuell - das weiß man auch ohne Luftbild - noch Ackerland. Auf 6,5 Hektar davon sollen bald 180 Wohneinheiten entstehen. So sieht es der Bebauungsplan „12 E - Bellingholz-Süd“ vor.

Und der Buchstabe „E“ lässt es bereits erahnen: Es handelt sich nicht um den ersten Bebauungsplan für diesen Bereich des Werner Stadtgebiets. Zuvor war bereits im Jahr 2016 der Bebauungsplan für das Baugebiet Bellingholz-Ost (12 D) rechtskräftig geworden. Anschließend konnten auch dort die Häuslebauer loslegen - aber nur auf einer vergleichsweise kleinen Fläche. Lediglich 1,5 Hektar standen für neue Wohnbebauung zur Verfügung. Laut Planungsunterlagen sollte dieser Platz für maximal 45 Wohneinheiten ausreichen.

Eine ganz andere Hausnummer war Bebauungsplan „12 C - Bellingholz-Nord“. Denn der bereits 1993 beschlossene Plan bescherte der Stadt stolze 8,2 Hektar neues Bauland. Platz genug für 97 Grundstücke mit insgesamt 120 Wohneinheiten. Deutlich weniger Fläche bot sich hingegen den Profiteuren des Bebauungsplans 12 B. Und die durften auf den 3 Hektar, die ihnen zugesprochen wurden, noch nicht einmal echte Häuser bauen.

Hinter diesem Anfang der 1980er Jahre beschlossenen Bebauungsplan verbirgt sich nämlich die Kleingartenanlage am Bellingholz. Ebenfalls eine Form der baulichen Erweiterung der Lippestadt. Und auch die ist natürlich auf den hübschen historischen Luftbildern gut zu erkennen.

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