Politik und Verwaltung werden wohl bald den Abriss der Barbarahalle am Beckingsbusch in Werne beschließen. Darauf einigten sich die Mitglieder des Schul- und Sportausschusses in ihrer jüngsten Sitzung. Dezernent Frank Gründken erklärte, dass es eines formalen Beschlusses bedürfe, „weil wir sonst keine Fördermittel für den Bau einer neuen Zweifach-Halle an der Klöcknerstraße bekommen.“ Die Zustimmung der Politik gilt als sicher. Die ehemalige Förderschule wurde 2016 geschlossen, die Sporthalle aber weiterhin genutzt.
Ein letztes Mal gab Jürgen Zielonka als scheidender Vorsitzender des Stadtsportverbandes (SSV) einen Überblick über die Sportstätten-Zielplanung und damit die Ist-Situation der Sporthallen in Werne. Von 28 Sportvereinen in Werne sind 25 mit 7553 Mitgliedern im SSV organisiert. „Nicht berücksichtigt sind darin die, die Checkhefte nutzen, also verschiedene Angebote aus den Vereinen ausprobieren, ohne sich zu binden“, so Zielonka. Das mache rund 400 Sportler aus, die nirgends erfasst seien. „Aber auch die werden von unseren Vereinen betreut und brauchen einen Sportraum.“ Das werde immer schwieriger, da der Zulauf in den Vereinen auch wieder ansteige.
Nutzungszeiten explodieren
Zwischen November 2022 und März 2023 haben zehn Sportvereine die Hallen intensiv genutzt, zwischen 16 und 22 Uhr „explodieren die Nutzungszeiten gerade an der Ballspielhalle“, so Zielonka. Die vorhandenen Kapazitäten seien am Limit, neben Neubauten müssten auch die Nutzungszeiten dringend angepasst werden. Das falle in Mehrfachsporthallen sichtlich leichter, da diese unterteilt werden könnten.
Eine Erleichterung biete das Bistum Münster, denn das unterhalte die beiden Sporthallen am Gymnasium St. Christophorus Werne. Sportvereine nutzen diese Hallen bereits, weil sie nachgefragt haben. „Das geht, solange nichts umgebaut wird“, so Zielonka. Die ältere Halle sollte eigentlich schon saniert werden, das sei bisher aber nicht passiert - in diesem Fall ein Glück für die Vereine.

Schlüssel aushändigen?
Als neuen Tagesordnungspunkt brachte Ausschussvorsitzende Marita Funhoff noch einen Antrag der CDU-Fraktion auf Erleichterung des Zugangs zu Sporthallen für Sportvereine ein. Philipp Gärtner erläuterte, dass es gerade in den Ferien schwierig sei, Zugang zu bekommen, es müsse immer ein Hausmeister vor Ort sein. Die SPD-Fraktion meldete Beratungsbedarf an. Die Verwaltung riet eindringlich davon ab - nicht, weil den Sportvereinen misstraut werde, sondern vielmehr, weil die Schulhöfe und damit dann auch die Bereiche um die Sporthallen außerhalb der Unterrichtszeiten von Jugendlichen genutzt würden. Da bestehe die Gefahr, dass Unbefugte die Halle betreten.
Norbert Hölscher vom Sportamt teilte mit, dass die Outdoor-Trainingsanlage am Lindert im Oktober fertiggestellt sein soll. Rund 80.400 Euro Fördergeld sei geflossen, weit mehr als die 50.000 Euro, mit denen die Stadt gerechnet habe. Die Gesamtkosten werden auf 98.000 Euro geschätzt. „Wir bewegen uns nach der Auftragsvergabe im Rahmen“, so Hölscher. Mit dem Bau wurde in der ersten Septemberwoche begonnen.
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