Barbara-Turnhalle wird nicht umgewidmet „So einen Unsinn habe ich selten gehört“

Ärger im Stadtrat: Barbara-Turnhalle wird abgerissen, nicht umgewidmet
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Schon lange ist klar: Für den Schul- und Vereinssport hat die Barbara-Turnhalle keine Zukunft. Sie wäre eigentlich sanierungsbedürftig, soll nun aber abgerissen werden. Darüber beriet am Mittwoch (27.9) der Stadtrat und ärgerte sich über einen Teilaspekt.

Dass die Barbara-Turnhalle aller Wahrscheinlichkeit nach abgerissen wird, galt schon lange als klar. Seit 2016 ist die zugehörige Förderschule bereits geschlossen, die Sporthalle wurde seither aber weiter genutzt. Gerade aufgrund der wachsenden Sportler- und Sportangebots-Zahlen war das auch wohl unumgänglich, um alle Vereine unterzubringen.

Nun soll die sanierungsbedürftige Halle aber abgerissen werden. Dass es dafür eines formalen Beschlusses bedarf, hängt mit dem Nachfolger der Barbara-Halle zusammen. An der Klöcknerstraße soll eine neue Zweifachhalle mit vier Mehrzweckräumen gebaut werden. Die ersten Pläne dafür liegen bereits vor und wurden im Ausschuss vorgestellt.

Damit die neue Halle aber vom Bund gefördert wird, muss die alte Halle abgerissen werden. So sehen es die Förderbestimmungen vor. Diese Voraussetzung hänge wohl mit dem Klimaschutz zusammen, erklärte Bürgermeister Lothar Christ im Stadtrat.

Artur Reichert (FDP) ärgerte sich, dass eine Umwidmung der Barbara-Turnhalle nicht möglich ist.
Artur Reichert (FDP) ärgerte sich, dass eine Umwidmung der Barbara-Turnhalle nicht möglich ist. © Jörg Heckenkamp

Schon im Ausschuss hatte das Thema für Diskussionen gesorgt. Die Politiker wollten keinen Abriss der Barbara-Turnhalle beschließen, so lange die Förderung der Halle an der Klöcknerstraße nicht sicher ist. Dementsprechend erweiterten sie den Beschlussvorschlag darum, dass der Abriss an einen positiven Förderbescheid geknüpft ist.

Im Ausschuss war noch eine andere Idee aufgekommen. So hatte Artur Reichert, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP, auch eine Umwidmung der Barbara-Halle ins Spiel gebracht, etwa zur Unterbringung von Flüchtlingen in den kommenden Jahren. Die Verwaltung ließ diese Möglichkeit prüfen, musste im Stadtrat aber mitteilen, dass eine Umwidmung der Halle förderschädlich wäre und somit nicht möglich ist.

Bei den Fraktionen kam das nicht unbedingt gut an. „Ich finde es unsinnig, dass wir die Halle nicht umwidmen können“, ärgerte sich Artur Reichert. „Wir können doch gar nicht absehen, wie sich die Flüchtlingsströme in Zukunft entwickeln. Dann reißen wir jetzt die Halle ab und brauchen dann doch wieder eine Unterkunft. So einen Unsinn habe ich selten gehört.“

Lothar Christ erklärte: „Wir reißen die Halle ja nicht direkt ab. Bis 2027 muss sie zurück gebaut werden.“ Am Ende entschieden die Politiker dann trotz des Ärgers einstimmig: Die Barbara-Turnhalle wird abgerissen und macht Platz für die Zweifachhalle an der Klöcknerstraße.

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