
© Jörg Heckenkamp (A)
Bahndamm-Sanierung dauert Monate länger als geplant
Bahnstrecke Münster-Dortmund
Bei der Sanierung der Bahnstrecke zwischen Davensberg und Lünen haben sich neue Probleme ergeben. Die Bauarbeiten verlängern sich daher über den geplanten Schlusstermin am 12. August hinaus.
Die Deutsche Bahn (DB) muss die Bauarbeiten auf der Bahnstrecke zwischen Davensberg und Lünen ausweiten. Bei den seit Januar 2020 laufenden Bahndamm-Sanierungsarbeiten wurde jetzt deutlich, dass auch der Schienenoberbau saniert werden muss. Grund sind wellenförmige Verformungen des Oberbaus – das Schotterbett weist in den Bauabschnitten Werne und Ascheberg unterschiedliche Dicken auf.
Oberbau des Bahndammes muss abgetragen werden
Die DB muss den Oberbau deswegen komplett abtragen und neu aufbauen. Die Bauarbeiten verlängern sich aufgrund der zusätzlichen Modernisierungsarbeiten bis zum Ende der Herbstferien in NRW am 26. Oktober 2020. Erst danach können Eurobahn und Fernverkehr wieder auf der Strecke verkehren. Momentan sind die Eurobahnkunden auf den Busverkehr zwischen Lünen und Davensberg angewiesen.
Die Bahn trägt zunächst den Oberbau vollständig ab und gleicht anschließend das unterschiedliche Profil des Dammes mit einem Gesteingemisch aus. Die Schicht muss schwer wasserdurchlässig sein, um künftige Veränderungen am Dammkörper zu verhindern. Im Zuge der Oberbauerneuerung verlegt die DB die Kabel für Signalanlagen und Telekommunikation entlang der Gleise neu. Die dafür notwendigen Kabelkanäle müssen ebenfalls neu installiert werden. Dann werden Schotter, Schwellen und Schienen aufgebaut.
Betroffen von diesen zusätzlichen Arbeiten sind die beiden Bauabschnitte in Werne und Ascheberg auf einer Länge von mehr als fünf Kilometern. Auf die Frage, ob es solche wellenförmigen Verformungen auch an anderen Stellen außerhalb der Baubereiche geben könnte, meint Norbert Strathmann von der Bahn: „Bereiche außerhalb des Baubereiches sind wohl nicht betroffen.“ Inwieweit sich die veranschlagten 30 Mio. Euro Baukosten durch die Mehrarbeiten erhöhen, könne er zurzeit noch nicht sagen.
Die Probleme entdeckten die Bauarbeiter laut Projektleiter Markus Vierhaus „Ende April. Seitdem arbeiten wir an einem Konzept, wie wir die zusätzlichen Arbeiten möglichst schnell abwickeln können“. Dennoch sei es unumgänglich gewesen, die Streckensperrung um mehr als zwei Monate zu verlängern.
Für die Errichtung eines Spundwand-Stützbauwerkes sind mehr als 8.500 Stahlwände à 1,20 Meter und rund 1.500 Ankerstangen notwendig, die die Wände im Abstand von circa 3,6 Metern verbinden. Insgesamt erfordert die Sanierung des Bahndammes rund 70.000 m² Stahlboden entlang der Gleisachse. Rund 80 Prozent der Spundwände sind bereits im Damm verbaut.
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