Ausbau der A1 bei Bergkamen Alle Brücken über die Autobahn müssen neu gebaut werden

Von Michael Dörlemann
Ausbau der A1: Alle Brücken über die Autobahn müssen neu gebaut werden
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Autofahrer in Bergkamen und Umgebung können sich schon einmal an den Gedanken gewöhnen, dass sie sich in einigen Jahren sehr genau überlegen, welchen Weg sie nehmen, wenn sie die A1 überqueren müssen. Die Autobahn GmbH des Bundes legt jetzt die überarbeiteten Pläne für den Ausbau der A1 zwischen dem Kamener Kreuz und der Ausfahrt Hamm-Bockum/Werne öffentlich aus. Das betrifft die Autobahn im gesamten Verlauf entlang der östlichen Stadtgrenze zu Hamm, den Norden von Kamen und zwischen Werne und dem Ortsteil Stockum.

Autofahrer, die in diesem Bereich die Autobahn über- oder unterqueren müssen, können sich auf Umleitungen und massive Einschränkungen einrichten.

Zum Ausbau des 10,4 Kilometer langen Autobahnabschnitts gehört auch, dass 16 Brücken auf diesem Abschnitt abgerissen und neu gebaut werden müssen. Das ist das, was den Autobahnausbau teuer macht. Die Autobahn GmbH kalkuliert mit 190 Millionen Euro Baukosten. Die Brücken sind dabei der „Kostentreiber“ heißt es bei dem Bundesunternehmen.

Zu den Brücken, die erneuert werden gehören auch die drei besonders stark frequentierten Brücken Ostenhellweg/Dortmunder Straße bei Bergkamen-Rünthe, die Brücke Landwehrstraße/Alte Landwehrstraße zwischen Overberge und Hamm-Lerche sowie die Brücke Hammer Straße/ Kamener Straße zwischen Kamen und Hamm-Pelkum.

Die Brücke Ostenhellweg/Dortmunder Straße über die A1 an der Auffahrt Hamm-Bergkamen.
Auch die Brücke Ostenhellweg/Dortmunder Straße muss neu gebaut werden. Für die Bauzeit wird der Verkehr über eine Behelfsbrücke geleitet, die direkt daneben entstehen soll. © Marcel Drawe

Die drei Brücken sind so stark frequentiert, dass sie die Autobahn GmbH nicht einfach abreißen und neu bauen will. Damit die Verbindung an dieser Stelle nicht komplett unterbrochen ist, soll zunächst eine Behelfsbrücke direkt nebenan gebaut werden, über die der Verkehr während der Abriss- und Bauarbeiten fließt. Auch die beiden Autobahnbrücken über den Datteln-Hamm-Kanal und die Lippe sollen neu gebaut werden.

Im Zuge des Ausbaus soll auch der Lärmschutz an der Autobahn verbessert werden. Die Lärmschutzwände im Bereich Rünthe-Ost sollen auf einer Länge von mehreren hundert Metern auf acht Meter erhöht werden. Das gilt auch für andere Bereiche, in denen die A1 an Wohnsiedlungen entlang führt, wie in Werne-Stockum.

Lärmschutzwand an der A1 in Höhe Sandbochumer Weg.
Die Lärmschutzwand im Bereich Rünthe-Ost soll auf acht Meter erhöht werden. © Marcel Drawe

Auch die Rastplätze an der A1 sollen Lärmschutzwände, die vier Meter hoch sind, bekommen. Der Rastplatz „Haus Reck“ an der Ostseite der A1 wird erheblich ausgebaut. Er soll danach Platz für 32 Pkw und für 42 Lkw bieten. Der gegenüberliegende Rastplatz „Overberger Busch“ an der Bergkamener Seite der Autobahn wird dafür verkleinert. Dort soll eine Salzhalle für den Winterdienst der Autobahnmeisterei Münster entstehen.

Nördlich der Lippe, auf Werner Stadtgebiet, gibt es übrigens eine Besonderheit: Dort soll nicht jeweils eine Fahrspur östlich und westlich an die Autobahn angebaut werden, wie sonst üblich. Die A1 wird leicht verschwenkt, weil die beiden neuen Fahrspuren auf einer Länge von 2,75 Kilometern auf der Westseite der A1 entstehen.

Hinweisschild auf den Rastplatz Overberger Busch.
Der Rastplatz Overberger Busch soll zum Teil zurückgebaut werden. Dort ist eine Salzhalle für den Winterdienst geplant. © Marcel Drawe

Wann die Baumaßnahmen beginnen, ist noch nicht klar. Die Planung und damit der Baubeginn soll aber bald einen entscheidenden Schritt machen. Nach der erneuten Offenlegung der Pläne steht der Planfeststellungsbeschluss durch die Bezirksregierung Arnsberg an – das heißt, die Genehmigung der Ausbaupläne. Mit dem Planfeststellungsbeschluss ist entweder eine Baugenehmigung oder die Umsetzung weiterer Änderungswünsche der Bezirksregierung verbunden.

Für den Planfeststellungsbeschluss hat die Autobahn GmbH im Februar ein sogenanntes Deckblatt eingereicht. Das bedeutet, die Details der Planung die nach der ersten Offenlage 2019 geändert wurden, werden in diesem Deckblatt gekennzeichnet.

Im Rahmen dieses Verfahrens liegen die Planunterlagen zum A1-Ausbau an diesem Montag bis einschließlich Mittwoch, 7. Juni, in den Rathäusern der betroffenen Kommunen öffentlich aus – unter anderem in Bergkamen, Kamen und Werne. Einwendungen gegen den Plan sind bis einschließlich Freitag, 7. Juli , bei der Bezirksregierung möglich.

Sobald der Planfeststellungsbeschluss ergangen ist, will sich die Autobahn GmbH an die detaillierte Ausführungsplanung machen und die Ausschreibungsunterlagen für die Bauarbeiten vorbereiten.

In welchen Zeiten die Planunterlagen für den A1-Ausbau eingesehen werden können – auch in anderen Rathäusern – teilt das Amtsblatt der Stadt Bergkamen mit. Es ist auch online unter https://www.bergkamen.de/rat-verwaltung-finanzen-stadtinfos/amtsblatt/ einzusehen.