
© Bernd Warnecke (A)
Aus für Nachtschicht in Werne besiegelt: Betreiber meldet Insolvenz an
Diskothek in Werne
Die Nachtschicht bleibt geschlossen. Die Betreiber der einzigen Diskothek in Werne haben lange gehofft, mussten aber nun handeln. Sie haben Insolvenz angemeldet. Seit März blieb die Disko geschlossen.
Lange hatte Markus Buchwald für die Diskothek Nachtschicht gekämpft. Doch nun musste er die Konsequenzen aus der monatelangen Schließung der Disko ziehen. Er meldete gemeinsam mit der Geschäftsführerin der Diskothek, seiner Frau Nicole, ein Insolvenzverfahren an. In der Nachtschicht bleiben - wie schon länger zu befürchten war - die Lichter für immer aus.
„Wir sind die Ersten, die schließen mussten und sind die Letzten, die wieder öffnen dürfen“, hatte Markus Buchwald bereits Ende März kurz nach dem Lockdown gesagt. Und dabei bleibt es auch.
Gut dreieinhalb Monate später kann man sich noch keine Party auf engem Raum vorstellen - vor allem nicht bei der Entwicklung der wieder steigenden Corona-Zahlen. Und Großveranstaltungen sind laut der Coronaschutzverordnung des Landes NRW noch bis mindestens Ende Oktober verboten.
Betreiber meldet Insolvenzverfahren an
Nun mussten die Betreiber der Nachtschicht die Reißleine ziehen. Sie meldeten ein Insolvenzverfahren über das Vermögen an. Dies wurde laut des zuständigen Amtsgerichts am 5. August allerdings „mangels Masse“ abgewiesen. Das passiert, wenn das Vermögen des Schuldners nicht ausreicht, um die Kosten für das Verfahren zu tragen.
Markus Buchwald selbst, reagiert schon seit Monaten trotz mehrfacher Versuche nicht auf die Anfragen dieser Redaktion. Bei einem Kollegen aus der Gastronomieszene in Werne nachgefragt, heißt es: „Ich habe auch schon lange nichts mehr von ihm gehört. Er ist wohl untergetaucht.“
Aus dem „Schnarchhahn“ wurde die Nachtschicht Werne
Markus Buchwald hatte gemeinsam mit seiner Frau Nicole die Kneipe mit Tanzbereich, den einstigen „Schnarchhahn“, 2016 übernommen. Als die Corona-Krise und damit der Lockdown im März kam, musste der Betrieb sofort geschlossen werden.
Buchwald hatte seitdem versucht, die Diskothek zu retten. Er versuchte, die laufenden Kosten so gering wie möglich zu halten. Zwölf Minijobbern musste er kündigen, einen fest angestellten Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken.
Außerdem hatte Buchwald die Soforthilfe des Landes NRW beantragt. Eine Finanzspritze von 9000 Euro, die nachträglich versteuert werden muss, floss daraufhin Anfang April auf das Konto von Buchwald. „Das ist ein Zeitgewinn. Damit kommen wir zwei bis drei Monate weiter. Wir müssen jeden Groschen nutzen, solange es noch geht“, erklärte der Betreiber seinerzeit.
Ende Mai war schon klar, dass es nicht mehr reichen würde bei fehlenden Einnahmen. Da hatte Buchwald den Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beim Amtsgericht Dortmund gestellt. „Wenn es nicht mehr geht, dann geht es nicht mehr. Natürlich steckt da viel Herzblut drin. Wir sind alle sehr traurig über die aktuelle Situation“, sagte Markus Buchwald bereits Ende März.