Wenn die Gastronomie wieder öffnen darf, können sich die Besucher auf ein ganz neues Angebot freuen. Ein Werner und ein Kamener eröffnen im ehemaligen Restaurant „Nauticus“ das „Pier 47“.

von Michael Dörlemann

Bergkamen, Werne, Kamen

, 05.03.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Wenn Rainer Enste über die Marina Rünthe spricht, kommt er regelrecht ins Schwärmen. Für ihn ist der Hafen am Datteln-Hamm-Kanal „der schönste Platz im Kreis Unna“ – und diesem Platz will der Werner zu mehr Geltung verhelfen. Er hat zusammen mit seinem Schwager David Seepe aus Kamen das ehemalige Restaurant „Nauticus“ von der Kamps-Immobiliengesellschaft (KIG) gepachtet und will es komplett umbauen.

Aus dem Restaurant, das eher den Anspruch hatte, gehobene Küche im entsprechenden Ambiente zu servieren, soll das „Pier 47“ werden – ein Treffpunkt für alle, die entspannt einige Zeit am Wasser verbringen möchten. „Ein Besuch dort, soll wie ein kleiner Urlaub sein“, sagt er.

„Ein Besuch im Pier 47 soll wie ein kleiner Urlaub sein.“
Rainer Enste, Pächter

Die Eröffnung des Pier 47 ist für den Juni geplant, falls die Entwicklung in der Corona-Pandemie das zulässt. Bis dahin wollen die neuen Pächter das schon seit einiger Zeit leerstehende Restaurant gründlich umbauen. Der Platz innen ist etwas kleiner als früher, weil die KIG das ehemalige Hotel Nauticus, zu dem das Restaurant gehörte jetzt als Firmensitz nutzt. Innen soll es etwa 60 Sitzplätze geben.

Terrasse mit Strand für bis zu 180 Gäste

Dafür wollen die neuen Pächter die Terrasse großzügig ausbauen. Dort soll es Platz für bis zu 180 Gäste geben. Sie sollen sich bei Sonnenschein im Sommer wie am Strand fühlen. Es soll einen Beach-Bereich geben und bei passender Gelegenheit soll draußen frischer Fisch gegrillt werden.

Das neue Restaurant soll die Marina beleben – vor allem den kleinen Platz an dem es liegt.

Das neue Restaurant soll die Marina beleben – vor allem den kleinen Platz an dem es liegt. © Stefan Milk

Das geplante Angebot beschreibt Enste als „Streetfood auf gehobenem Niveau“, das von Fish and Chips über Currywurst bis zum anspruchsvollen Burger reichen soll. „Und das alles soll man zum Wein oder Bier genießen können“, sagt der neue Pächter.

Er möchte die Marina mit dem neuen Angebot zu einem echten Ausflugsziel auch für Menschen machen, die nicht in Bergkamen wohnen. „Leute aus Hamm sollen sich überlegen, dass die Marina ein tolles Ziel für eine Fahrradtour ist, weil es dort schön ist und sie dort gut etwas essen und tinken können“, sagt er.

Frühstück, Streetfood, Kaffee und Kuchen an 365 Tagen im Jahr

Das soll übrigens für den ganzen Tag gelten. Im „Pier 47“ soll es Frühstück geben – am Wochenende wohl auch als Buffet – nachmittags Kaffee und selbstgebackenen Kuchen und abends warmes Essen – und das 365 Tage im Jahr. Eine Winterpause ist nicht geplant.

Enste sieht auch von den Ausflüglern abgesehen, die zur Marina kommen, genug Potential für Gäste in der Umgebung. „In Nordrhein-Westfalens größtem Yachthafen gibt es immerhin 300 Liegeplätze, 20 Wohnmobilplätze und das Trauzimmer“, sagt er. Gäste bei Trauungen hätten zurzeit fast keine Möglichkeit in der Umgebung einzukehren.

Auch beim Hafencafé steht der Abschluss eines Pachtvertrages bevor. Es soll ein neues Konzept bekommen.

Auch beim Hafencafé steht der Abschluss eines Pachtvertrages bevor. Es soll ein neues Konzept bekommen. © Stefan Milk


Die beiden neuen Pächter haben viel Erfahrung in der Gastronomie. Enste ist ausweislich seiner Homepage Projektentwickler und entwickelt Standorte für Gastronomie-Ketten – zum Beispiel für Café del Sol, Vapiano, Bavaria Alm oder Café Extrablatt. David Seepe arbeitet als Koch in der Sportschule Kaiserau und hat schon für die Fußball-Nationalmannschaft gekocht. Für das „Pier 47“ suchen sie noch einen Betriebsleiter, einen Koch und weiteres Personal.

Der Name soll den Bezug zum Wasser zeigen. Die „47“ leitet sich von den ehemaligen Postleitzahlen von Bergkamen und Werne ab – 4709 und 4712.

Vertrag für das Hafencafé ist unterschriftsreif

Das Pier 47 ist nicht das einzige neue gastronomische Angebot, das es an der Marina geben soll. Die beta Immobilien hat einen unterschriftsreifen Vertrag mit einem neuen Pächter für das ehemalige Hafencafé, wie beta-Geschäftsführer Achim Krähling bestätigte. Er geht davon aus, dass er in den nächsten Wochen unterschrieben wird. Dem Vernehmen nach soll dort kein Café mehr einziehen. Der Schwerpunkt soll auf Getränken mit Alkohol liegen.

Nur beim ehemaligen Hafencafé am Hafenplatz ist es schwieriger, einen neuen Nutzer zu finden. Die Interessenten für ein „Iron Diner“ auf einem Teilbereich der Fläche sind noch nicht so weit.

Nur beim ehemaligen Hafencafé am Hafenplatz ist es schwieriger, einen neuen Nutzer zu finden. Die Interessenten für ein „Iron Diner“ auf einem Teilbereich der Fläche sind noch nicht so weit. © Stefan Milk

Beim ehemaligen „Gate to Asia“ ist die Lage dagegen nicht ganz so gut. Die möglichen neuen Pächter für eine Teilfläche, die dort ein „Iron Diner“ als Franchise-Nehmer eröffnen wollen, hatten ein „Crowdfunding“ veranstaltet, um finanzielle Mittel zu bekommen. Das sei nicht ganz so gut gelaufen, wie gehofft, sagte Krähling – für ihn angesichts des Lockdowns wegen der Corona-Pandemie aber auch kein Wunder. Er geht davon aus, dass es besser läuft, wenn die Pandemie überwunden ist.

Der „Skipper-Treff“ am kleinen Platz an der Marina hatte bereits seit einiger Zeit neue Pächter, die ihn vor allem für Feiern anbieten und auf Wunsch auch das Catering stellen. Vor dem Lockdown hatte es dort auch Kaffee und Kuchen gegeben – weil es dafür keinen anderen Anbieter mehr gab.