Feldhase auf einer grünen Wiese

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Kuriose Begründung: Feldhasen-Bestand erholt sich auch in Werne weiter

rnWildbestand in Werne

Es gibt wieder mehr Feldhasen. Dies verkündete der Deutsche Jagdverband Anfang April. Auch in Werne erholen sich die Bestände des bedrohten Niederwildes.

Werne

, 20.04.2022, 15:15 Uhr / Lesedauer: 2 min

Erfreuliche Nachrichten konnte der Deutsche Jagdverband Anfang April verkünden: Die Feldhasen-Bestände würden sich mehr und mehr erholen. Auch in Werne gibt es wieder mehr der bedrohten Tiere. Ein Grund dafür: Corona.

Im Schnitt 16 Tiere würden pro Quadratmeter auf den Feldern und Wiesen in Deutschland rumhoppeln, so die Zahl aus dem Frühjahr 2021. Das sind zwei Feldhasen mehr als bei der letzten Zählung 2020. Demnach steige die Zahl der Hasen seit dem Tiefstand 2017 kontinuierlich an. Der Feldhase steht in Deutschland auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten.

Klaus Jürgen Buse ist Obmann für Öffentlichkeitsarbeit beim Hegering Werne.

Klaus Jürgen Buse ist Obmann für Öffentlichkeitsarbeit beim Hegering Werne. © Helga Felgenträger

Beim Deutschen Jagdverband nennt man die milden Winter als Grund für die Steigerung in den Beständen. Die ersten Junghasen werden im März geboren.

Beim Hegering in Werne gibt es aber einen weiteren Grund, wie auf Anfrage Klaus Jürgen Buse, Obmann für Öffentlichkeitsarbeit, erklärt. „Man muss diese ganze Statistik in Corona-Zeiten relativieren, weil die letzten zwei Jahre mit Ausnahme des letzten Herbstes viele Treibjagden auf Hase und anderes Niederwild ausgefallen sind“, so Buse.

Überhang würde nie gen Null bejagt

Dadurch konnten sich die Hasen- und auch Fasanen-Bestände in Werne erholen. Generell werde jagdlich dann immer nur der Überhang an den Beständen geschossen: „Jetzt kommt der Überhang auf den generellen Bestand hinzu und auch der Überhang kann sich reproduzieren.“ Dass dadurch die Bestände wachsen würden, sei auch in Werne erkennbar.

Wie groß dieser Überhang ist, sei von Revier zu Revier verschieden: „Das entscheidet jeder Revierpächter für sich“, erklärt Klaus Jürgen Buse. Pächter hätten jedoch ein gewisses Eigeninteresse, dass die Bestände nie gen Null bejagt würden. „Weil dann schieße ich mir als Pächter ja ein Eigentor. Das ist jagdethisch nicht vereinbar, deswegen bejagt man nur den Überhang.“ Zudem sei die Reproduktionsrate in jedem Jagdgebiet unterschiedlich. In Werne gebe es Unterschiede von West nach Ost, erklärt Buse.

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Doch nicht nur das Niederwild habe sich in den letzten zwei Jahren merklich erholt. Auch Hochwild, Rotwild wie Hirsche oder Schwarzwild wie Wildschweine wurden aufgrund von Corona weniger bejagt. Hierbei wird die sogenannte Drückjagd angewandt: „Die fanden auch sehr, sehr eingeschränkt nur statt, sodass sich auch hier eine Erholung einstellen konnte“, sagt Klaus Jürgen Buse. Diese sei aber vielleicht nicht ganz so bemerkbar wie beim sich schnell vermehrenden Niederwild.

Ob dann in den kommenden Jagden aufgrund der höheren Bestände mehr bejagt wird, kann Buse nicht sagen. Auch diese Entscheidung obliege den jeweiligen Revierpächtern.

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