Arbeitskreis Grubenwasser Weitere Protestaktionen gegen Einleitung in die Lippe geplant

Von Michael Dörlemann
Grubenwasser: Weitere Protestaktionen gegen Einleitung in die Lippe
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Der „Arbeitskreis Grubenwasser – keine Umweltgifte in die Natur“ wehrt sich vehement dagegen, dass die RAG ungefiltertes Grubenwasser in die Lippe einleitet. Außerdem bezweifelt er, dass das Wasser sauberer wird, wenn die RAG es noch weiter als bisher geplant ansteigen lassen will. Nachdem es bereits Ende September einen Mahnmarsch mit rund 40 Teilnehmern durch Bergkamen gegeben hatte, plant der Arbeitskreis jetzt weitere Aktionen.

Für den kommenden Mittwoch, 18. Oktober, lädt der Arbeitskreis zunächst zu einer Veranstaltung mit dem Wasser- und Umweltexperten Dr. Harald Friedrich (Meschede) in die Mensa der Regenbogenschule in Rünthe ein. Die Veranstaltung soll um 18.30 Uhr beginnen.

Nach dem Referat von Friedrich sollen alle Teilnehmer an der Veranstaltung ein Rederecht haben.

Der Arbeitskreis erhofft sich von Friedrich eine genaue Einschätzung, was die erneute Aufnahme der Grubenwassereinleitungen in die Lippe für den Fluss bedeutet, wie der Bergkamener Werner Engelhardt sagte, einer der beiden Sprecher des Arbeitskreises. Außerdem soll Friedrich dazu Stellung nehmen, ob das Grubenwasser tatsächlich geringer belastet ist, wenn die RAG es erst bei 380 statt bei 600 Meter unter der Erdoberfläche abpumpt. Das stark belastete Grubenwasser muss abgepumpt werden, damit es nicht in Kontakt mit dem Grundwasser kommt.

Werner Engelhardt spricht zum Beginn der Kundgebung in Bergkamen.
Werner Engelhardt (r.) sprach zum Beginn der Kundgebung in Bergkamen. Eine weitere ist am 2. Dezember in Werne geplant. © Michael Dörlemann (Archiv)

Für Samstag, 2. Dezember, plant der Arbeitskreis den nächsten Mahnmarsch gegen die Grubenwasser-Pläne der RAG. Er soll nicht in Bergkamen stattfinden, sondern ist in Werne geplant. Aus der Nachbarstadt kamen auch viele Teilnehmer der Kundgebung in Bergkamen. „Wir wollen solche Mahnmärsche in allen Lippeanrainer-Städten, zum Beispiel auch in Lünen“, sagte Engelhardt.

Der Arbeitskreis macht in einem Flugblatt deutlich, dass er insbesondere die Einleitung von Grubenwasser in die Lippe ablehnt, wenn nicht vorher das PCB ausgefiltert wird.

PCB ist die Abkürzung für Polychlorierte Biphenyle, ein Stoff, der früher unter anderem in Hydraulikölen unter Tage verwendet wurde. Etwa 12.500 Tonnen PCB sollen im gesamten Bergbau unter Tage geblieben sein. Der Stoff gilt als Ultragift und ist seit der Stockholmer Konvention von 2004 absolut verboten.

Der Arbeitskreis fordert PCB-Reinigungsanlagen mit Aktivkohlefilter. Außerdem soll die RAG die Reststoffe unter anderem aus Müllverbrennungsanlagen bergen, die auf der Bergkamener Zeche Haus Aden/Monopol unter Tage deponiert wurden. Der Arbeitskreis geht davon aus, dass sonst Giftstoffe ausgespült werden könnten.