Dieser Drillingshaken hat Ralf Moschkau (48) schon viel Glück beim Fischen gebracht. © Helga Felgenträger
Viele Fotos vom Angelsport in Werne
Mit der Angelrute eine Auszeit vom Corona-Stress nehmen
Fast täglich zieht es Ralf und Sohn Julian Moschkau an die Lippe. Während viele Menschen wochenlang auf ihren Sport verzichten mussten, waren Angler von Corona-Einschränkungen kaum betroffen.
„Angeln ist ein Individualsport und war daher zu keiner Zeit verboten“, sagt Werner Zicke. Vor allem in Corona-Zeiten ausgesprochen gesund: „Denn Angler halten sich bei ihrem Hobby an der frischen Luft auf“, erläutert der Geschäftsführer des Angelsportvereins Werne-Lippetal.
Aber auch für sie gelte im Freien das Abstandsgebot. Der Landesfischereiverband Westfalen und Lippe informiert auf seiner Homepage ausführlich über die Corona-Vorschriften. So sei beim Weg zum Angelplatz der Kontakt zu fremden Personen zu vermeiden beziehungsweise Abstand zu halten.
Angeln hilft, den Alltag zu vergessen
Für Ralf Moschkau (48) ist das Angeln eine Passion: „Schon als kleiner Junge baute ich mir aus einem Bambusstock eine Angelrute“, erzählt er. Bereits mit 13 Jahren machte er die Fischerprüfung und qualifizierte sich im Erwachsenenalter zum Fischereiaufseher.
Heute stehen in seinem Keller an die 40 Angeln, berichtet der Unternehmer, der sich als Klinkerverfuger selbstständig machte. Auch Sohn Julian infizierte er mit dem Angelfieber. „Beim Fischen kann ich den Alltag hinter mir lassen“, sagt der 21-Jährige selbstbewusst. Langweilig sei das Fischen zu keinem Zeitpunkt. Von seinem Angelplatz aus beobachtet er die Natur, entdeckt Nutrias, Schwäne, Wildgänse und Blässhühner.
Koloss von 28,8 kg an Land gezogen
Die Ruhe beim Angeln kann allerdings in jedem Augenblick vorbei sein. „Es ist noch gar nicht lange her“, erzählt Vater Ralf. Er machte seine Angelausrüstung klar, warf den Köder („vorwiegend Gummifische“) aus und eine Minute später biss ein dicker Fisch an. „Ich kämpfte, dass er mir nicht verloren ging.“ Als er ihn endlich hatte, zog er ihn mit dem Großkescher an Land. Der Koloss wog 28,8 Kilogramm und war 1,65 Meter lang.
Der positive Nebeneffekt beim Angeln: „Mit ein bisschen Glück hat man auch etwas für die Pfanne“, freuen sich darüber auch seine Anglerfreunde. Moschkaus bringen die dicken Fische im Vereinsheim am Werthweg in Stockum vorbei. Dort werden sie in der Truhe aufbewahrt und zu gegebener Zeit zu Fischgerichten verarbeitet.
Fisch aus der Lippe schmeckt heute wieder
„Heutzutage schmeckt der Fisch aus der Lippe auch wieder“, spricht Werner Zicke die Wasserqualität an. Seitdem die Einleitungen der Fabriken weniger geworden seien und die Schadstoffbelastung abgenommen habe, sei auch das Lippewasser wieder frisch. An einigen Stellen könne man sogar bis auf den Grund schauen.
Die jährliche Fangstatistik des Vereins gibt Einblick in die Fischarten des heimischen Gewässers: Unter anderem sind es Raubfische wie Hecht, Zander, Barsch und Aal, außerdem Karpfen, Schleien, Barben und Weißfische wie Brassen, Döbel, Rotfedern, Rotaugen und Ukeleis.
Eigene Pachtangelstrecke für den Werner Verein
In Werne steht den Anglern eine gute Pachtangelstrecke zur Verfügung. Sie beginnt beim Kraftwerk in Stockum und endet zunächst an der Fischerhofbrücke kurz vor Rünthe. Dieser Bereich ist von Seerosenfeldern besäumt und für Karpfenfreaks und Stippangler auf Weißfische ein ausgedehntes Paradies.
Zudem hat der Verein ein Stück der Lippe für die Mitglieder angepachtet. Der Gewässerabschnitt erstreckt sich über zweieinhalb Kilometer entlang des Nordufers – beginnend westlich der Hornemündung (Kamener Straße) und endend an der Fischerhofbrücke. Das Gewässer kann nicht direkt mit dem PKW angefahren werden. Parkmöglichkeiten bestehen an der Kamener Straße und an der Lippestraße.
Verein verlängert Corona-Einschränkungen
Trotz der landesweiten Corona-Lockerungen hat der Werner Angelsportverein mit 287 Mitgliedern seine Einschränkungen bis 31. August verlängert. Es finden keine Mitglieder- und Jugendversammlungen, Frühschoppen, Arbeitseinsätze und Angelveranstaltungen statt. Der Grund: „Bei uns im Verein sind viele ältere Leute, da möchten wir kein Risiko eingehen,“ erläutert Werner Zicke.
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