Aldi, Edeka und Co. in Werne Wie steht es um das Nahversorgungszentrum am Bahnhof?

Aldi, Edeka und Co.: So steht es um das Nahversorgungszentrum Bahnhof
Lesezeit

Kürzlich hat Aldi am Bahnhof in Werne leise Schritte in Richtung Modernisierung seiner Filiale unternommen. Manche Wernerinnen und Werner hat das aufhorchen lassen. Denn seit mittlerweile Jahren ist an dem Standort ein neues Nahversorgungszentrum geplant, bestehend aus einem Aldi, einem Edeka und gerüchteweise einer Drogerie. Doch getan hat sich seit dem damals angekündigten und nicht vollzogenen Baustart in 2020 nichts.

Grund für die Verzögerung war damals unter anderem ein Gerichtsurteil. Das besagt, dass sich ein großer Lebensmittelmarkt nur dann außerhalb eines zentralen Versorgungsbereiches ansiedeln darf, wenn sich der Markt nicht im nächstgelegenen Versorgungszentrum ansiedeln kann. Stadtplaner Ralf Bülte erklärte dazu in 2022: „Es ging um die Frage, ob es sich um ein Nahversorgungszentrum handelt.“ Gemeint ist das Bahnhofsumfeld.

Stadtplaner Werne Ralf Bülte
Stadtplaner Ralf Bülte zufolge wartet die Stadt auf die Rückmeldung des Projektverantwortlichen. © (A) Jörg Heckenkamp

Auch die Werner Politik lässt das Thema nicht los. Jahr um Jahr erkundigen sich die Fraktionen bei der Stadt um den Stand der Dinge. Und immer fällt die Antwort gleich aus: Der Sachstand ist unverändert. Im Oktober 2022 war der Projektverantwortliche Martin Kehle, Geschäftsführer des Projektentwicklers BFI-Immobiliengruppe, laut Stadt überraschend im Stadthaus aufgetaucht und habe berichtet, dass er das Projekt nun wieder angehen möchte. Adelheid Hauschoff-Francke, parteilose sachkundige Bürgerin, hatte im Stadtentwicklungsausschuss am 18. Oktober 2022 erklärt, wie wichtig das Projekt für die Bevölkerung sei. Auch um zu verhindern, dass die Kaufkraft in andere Städte abfließe.

Ende November 2022 hieß es zu dem Projekt zuletzt, dass der Grundstücksverwalter nach einem neuen Planer suche. Und wie ist der Stand jetzt, zweieinhalb Jahre später? „Nach den zuletzt wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen warten wir darauf, dass sich der Grundstücksverwalter / Eigentümer / Investor bei uns meldet, damit wir ins Bebauungsplanverfahren einsteigen können“, teilt Stadtplaner Ralf Bülte mit.

Aldi und Edeka schweigen

Als einen möglichen Grund für die Funkstille nennt Bülte, dass nach dem Rücktritt des Schützenvereins Lütkeheide kein Ansprechpartner mehr für die Regelung der Schützenfeste vorhanden sei. Denn Kehle als Grundstücksverwalter müsse den Schützen für mehrere Tage im Jahr für die Feier des Schützenfestes den entsprechenden Platz zur Verfügung stellen. Nur ob das nach der Auflösung des Vereins noch von Nöten sei, sei auch noch offen.

Aldi hatte uns zu der Frage nach der Zukunft der Filiale am Bahnhof im Februar geantwortet, dass man sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht zu möglichen weiteren Plänen äußern könnte. Die Pressestelle von Edeka teilte uns am 13. März mit: „Da wir uns aktuell noch in Gesprächen befinden, können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Auskunft geben.“ Wir haben in den vergangenen Monaten außerdem mehrfach versucht, Kontakt zum Projektverantwortlichen Martin Kehle aufzunehmen. Doch unsere Anfragen blieben unbeantwortet.