Für das, was am Montagmorgen vor der Wiehagenschule passiert ist, hat Matthias Appel aus Werne wenig Verständnis. Als er am Morgen zwischen 9 und 10 Uhr auf der Stockumer Straße auf dem Rückweg von einem Arzttermin unterwegs war, fiel ihm ein Kastenwagen des Kreises Unna auf, dessen Motor fortwährend lief. Wahrscheinlich, so die Vermutung des Werners, damit die Heizung des Fahrzeuges nicht ausgeht.
„Mir ist aufgefallen, dass der Qualm aus dem Auspuff kam. Ist das in der heutigen Zeit so richtig? Bei allem CO2-Ausstoß? So ein Überwachungsfahrzeug ist sicherlich auch elektrisch möglich“, so der Werner. Mindestens über eine Stunde sei der Motor gelaufen, während der Fahrer des Fahrzeuges im Heck saß, um Temposünder zu blitzen. Wir haben daraufhin einmal beim zuständigen Kreis Unna nachgefragt.
Kreissprecher Volker Meier weist diesen Vorwurf zurück: „Falsch ist [...], dass der Motor dauerhaft gelaufen ist.“ Teilweise sei es technisch erforderlich, den Motor kurzzeitig laufen zu lassen. „Insbesondere bei starkem Regen/Schnee und kaltem Wetter würde der Betrieb der Scheibenwischer die Batterie zu schnell entleeren und das Fahrzeug könnte nicht mehr gestartet werden.“
Der Motorenlauf sei teilweise - bei bestimmten Wetterbedingungen - erforderlich und daher nicht völlig zu vermeiden. Er werde jedoch auf das absolut technisch notwendige Maß beschränkt, versichert Meier. Den Motor für die Heizung laufen zu lassen, sei hingegen nicht nötig. Alle Messfahrzeuge seien mit einer Standheizung beheizbar.

Zum Vorschlag, E-Autos für die Blitzer-Einsätze anzuschaffen, sagt Meier: Zum Zeitpunkt der Ausschreibung für die Anschaffung der aktuell im Einsatz befindlichen Fahrzeuge habe es keine E-Fahrzeuge, die die Ausschreibungskriterien erfüllten hätten, gegeben. „Dabei müssen die Fahrzeuge neben den fahrzeugtechnischen Kriterien (z.B. Mindestreichweite, Akkukapazität – z.B. auch für die Heizung/Scheibenwischer im Mehrschichtbetrieb) auch Arbeitssicherheitskriterien (angemessener Arbeitsplatz, Sitzmöglichkeit, Klimatisierung, Beleuchtung) erfüllen und dazu noch die notwendigen Schnittstellen zum Betrieb der Messsysteme bereitstellen.“ Sofern entsprechende Fahrzeuge zur Verfügung stünden, würden diese auch bei einem Fahrzeugersatz berücksichtigt werden können.
Der beauftragte Fahrer des Wagens in Werne sei am Montag rund eine Stunde vor der Schule im Einsatz gewesen, so Meier. In der Regel seien täglich (auch am Wochenende/Feiertagen) bis zu vier mobile Messysteme im Einsatz, teilweise im Mehrschichtbetrieb. Die Messbediensteten führen je Schicht zwei bis vier Messstellen an.
„Ein Funken Hoffnung“: Alle Infos zur bunten Trecker-Tour in Werne am 18. Dezember
Weihnachtsmarkt Werne 2022: 10 neue Stände - Wildgerichte, Vegetarisches, neues Kinderkarussell
Aufruhr um Fleisch-Verbot in Freiburger Kitas: So ernähren sich die Kinder in Werne