Werner Club wächst im Rekordtempo Jetzt sorgt „Gaga“ für noch mehr Rückenwind

1. Dartclub Werne: „Gaga“ sorgt beim Verein für Rückenwind
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In Werne gibt es einen Verein, den die wenigsten kennen. Das mag daran liegen, dass seine Räume etwas versteckt liegen. Es liegt aber auch daran, dass der Verein bislang wenig in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten ist. „Das wollen wir ändern“, sagt Marcus Grube. Er ist Vorsitzender eines Vereins, der sich im November 2019 gegründet hat und auf aktuell rund 100 Mitglieder angewachsen ist.

Es ist Donnerstag, kurz nach 17 Uhr. Der Raum füllt sich allmählich. Christoph Berkenheide (51) und Susanne Twele (51) stehen hinter dem Tresen und schenken Kaffee, Softgetränke und das ein oder andere Bier aus. Musikboxen beschallen die Lokalität mit aktueller Musik. Mancher hat auf den bequemen Sofas Platz genommen. Im Hintergrund fiepen Automaten. Sind wir hier in einer neuen Kneipe in Werne?

Ein kleiner Teil der rund 100 Mitglieder des Clubs. Susanne Twele (M.) trägt das Vereins-Trikot.
Ein kleiner Teil der rund 100 Mitglieder des Clubs. Susanne Twele (M.) trägt das Vereins-Trikot. © Jörg Heckenkamp

Vereinsheim des 1. Dart-Clubs Werne

Nein, eine Kneipe ist das nicht. Wenn auch Tresen oder Musik diesen Eindruck vermitteln könnten. „Wir haben das großen Glück“, sagt Marcus Grube, „über ein eigenes Vereinsheim zu verfügen“. Tatsächlich müssten andere Vereine ihrem Hobby beziehungsweise Sport in Gaststätten nachgehen. Wir reden vom Dart-Spiel. Einer Sportart, die durch den Erfolg des Deutschen Gabriel „Gaga“ Clemens bei der WM aktuell viel Auftrieb bekommen hat.

„Tatsächlich haben wir das gemerkt, nachdem es viele Medienberichte über das Vordringen von Clemens bis ins Halbfinale der Weltmeisterschaft gegeben hat“, sagt der 51-Jährige. So hätten erst kürzlich zwei Interessenten vorbeigeschaut, die explizit durch „Gaga“ zum Darten animiert worden sind.

Das gute Abschneiden des deutschen Dart-Profis Gabriel "Gaga" Clemens bei der WM beflügelt auch den Dart-Club Werne.
Das gute Abschneiden des deutschen Dart-Profis Gabriel "Gaga" Clemens bei der WM beflügelt auch den Dart-Club Werne. © picture alliance/dpa

Verein 2019 gegründet

Marcus Grube und seine Mitstreiter haben ihre Liebe zu den fliegenden Pfeilen schon viel früher entdeckt. Am 18. November 2019 gründete sich der „1. DC Werne e.V.“. Im Gegensatz zu vielen anderen Dart-Vereinen, die auf Spielmöglichkeiten in Kneipen oder Spielhallen angewiesen sind, „konnten wir hier die Räume über Woolworth im Steinhaus-Center mieten“, sagt Grube.

Dort standen 200 Quadratmeter „im Rohbau zur Verfügung“. Mit viel Eigenleistung verwandelten die Gründungsmitglieder die Liegenschaft, die vom Parkdeck des Steinhaus-Centers zugänglich ist, in ein gemütliches Vereinsheim. Offensichtlich sehr erfolgreich: „Bis heute ist unsere Mitgliederzahl auf 100 angewachsen. Vom 14- bis zum über 70-Jährigen“, sagt Grube. Etwa zehn Prozent der Mitgliedschaft ist weiblich.

Justin Kusemann koordiniert die Online-Aktivitäten des Vereins. Er zeigt links einen Pfeil mit Metall-Spitze für "Steel (Stahl)-Dart", rechts mit der Kunststoffspitze fürs E-Dart.
Justin Kusemann koordiniert die Online-Aktivitäten des Vereins. Er zeigt links einen Pfeil mit Metall-Spitze für "Steel (Stahl)-Dart", rechts mit der Kunststoffspitze fürs E-Dart. © Jörg Heckenkamp

Über das Hobby-Niveau hinaus

Marcus Grube und Justin Kusemann, der für die Online-Aktivitäten des Vereins verantwortlich zeichnet, präsentieren nicht ohne Stolz die Räume. „Hier haben wir die drei Scheiben für Steel-Dart, also für Pfeile mit Metall-Spitzen“, sagt Grube und streckt die Hand nach links aus, „und auf der anderen Seite die E-Dart-Automaten, da nimmt man Kunststoffspitzen“.

Etliche Mitglieder sind längst über das Hobby-Niveau hinaus. „Wir haben insgesamt acht Mannschaften in den verschieden Ligen und Verbänden gemeldet“, sagt der Vorsitzende. Die meisten beim E-Dart. Derzeit planten die gut ein Dutzend Frauen im Verein, ein eigenes Damen-Team aufzustellen. „Ein Team besteht aus mindestens vier Leuten, meist sind es aber fünf bis zehn“, erklärt Grube.

Wir gehen zurück zum Tresen. Susanne Twele, die „gute Seele des Vereinsheimes“ (Grube), hat gut zu tun. Der Raum hat sich weiter gefüllt. „Donnerstags kommen viele“, sagt Grube. Aber es sind, wenn es nach ihm geht, noch nicht genug. „Wir freuen und über neue Mitglieder“, sagt er.

Er denke in diesem Zusammenhang darüber nach, an die Werner Schulen heranzutreten, um Werbung für den Dart-Sport zu machen. „Außerdem planen wir einen Tag der offenen Tür.“ Dann dürfte der etwas versteckt liegende Verein seine Bekanntheit deutlich steigern.

Dartspiel im Werner Verein 1. DC. rn.de/werne

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