Das Zwillrock-Festival bei „Ostendarps Jan“ in Vreden hat erfolgreich die Kurve gekriegt ins zweite Jahrzehnt seines Bestehens. Mit einem neuen Aufbau, altbekannten und neuen Bands und einem begeisterten Publikum konnte die mittlerweile elfte Auflage des bekannten Sommer-Events überzeugen. Auch das Wetter spielte mit, abgesehen von ein paar zaghaften Regentropfen.
„Wir machen das jetzt schon im elften Jahr. Meine Band als Gastgeber ist immer dabei“ freute sich Mike Saalmann, Schlagzeuger der Band „Spenzer“. „Von Anfang an haben wir für die Kinderkrebshilfe in Münster gesammelt. Deshalb treten alle Bands auch vollkommen ohne Gage auf.“ Im vergangenen Jahr kamen dadurch rund 4300 Euro für die Kinderkrebshilfe zusammen.
Ein kurzer Blick zurück: Das erste Mal fand das Festival bei der Gaststätte Reirink in Zwillbrock statt - daher auch der Name des Events. Doch nach Schließung der Gaststätte fand das Festival eine neue Heimat bei „Ostendarps Jan“. 2021 musste es wie so viele andere große Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie ausfallen.
Aber das ist längst abgehakt. Der Spaß an der Live-Musik, das Treffen der Bands und das Gemeinschaftsgefühl, Teil der umfangreichen Rock-Familie im Münsterland zu sein, verband die Musiker mit dem Publikum in Vreden. Ein ganz neuer Aufbau fokussierte das Geschehen auf eine Bühne. Um 17 Uhr trat die erste Band auf. Es war „Radionative“ aus der Nähe von Altena im Sauerland, die Band mit der weitesten Anreise. Sie sind bereits zum zweiten Mal in Vreden. „Es ist eine wunderbare Atmosphäre hier. Vor allem die Herzlichkeit hat uns überzeugt. Es ist auch schön, dass es solch ein Engagement für den guten Zweck noch gibt“, freute sich Radionative-Leadsänger Carsten Schumacher.
Viele Spenden gesammelt
Kerstin Maus, Ehefrau eines weiteren Musikers dieser Band, war ebenfalls begeistert: „Es ist einfach herrlich hier. Das Engagement der Kiddys hat mich heute auch überzeugt.“ Damit meinte sie den Stand von Madita (12), Tochter des Spenzer-Gitarristen Lars Reirink, und ihrer Freundinnen Leni (12) und July (13). Sie hatten Armbänder gebastelt, die sie verkauften, um ebenfalls die Kinderkrebshilfe zu unterstützen.
Die Band „Sweet Desaster“ musste wegen einer Corona-Erkrankung absagen. Vor dem Auftritt von „Spenzer“ versteigerte Maik, Mitglied der Band „Die Gärtner“ aus Gescher, T-Shirts seiner Band ebenfalls für die Kinderkrebshilfe. Der familiäre Charakter des Festivals zeigte sich auch darin, dass ganze Familien gekommen waren und zusammen bis nach Mitternacht feierten. Grund genug gab es dazu, denn mit den weiteren Bands „ELNA“ aus Ahaus, „The Clusters“ und „Pavluv“, sowie „SKArtoffel“ aus Dülmen wurde eine große musikalische Bandbreite geboten, die zum Feiern und Tanzen einlud.