Wirtschaftswunder auf dem Land Wie Vreden stark durch Metall und Kunststoff wird

Made in Vreden: Wie die Stadt stark durch Metall und Kunststoff wird
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Die Wirtschaft in Vreden floriert – besonders im Bereich des verarbeitenden Gewerbes. Das geht aus dem aktuellen Kommunalprofil hervor, das der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) im Mai 2024 veröffentlicht hat. Demnach zählen insbesondere der Maschinenbau und die Kunststoffverarbeitung zu den tragenden Säulen der örtlichen Industrie – mit überdurchschnittlich vielen Beschäftigten und hohen Umsätzen im Landesvergleich.

Hoher Umsatz im Maschinenbau

Insgesamt sind in Vreden 5720 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe tätig – das entspricht rund der Hälfte aller Beschäftigten in der Stadt. Besonders hervor sticht der Maschinenbau mit 717 Beschäftigten in neun Betrieben, was einem Anteil von 12,5 Prozent aller Industriearbeitsplätze entspricht.

Noch stärker ist die Kunststoffverarbeitung: In sieben Betrieben arbeiten 1035 Personen, was einen Beschäftigtenanteil von 18,1 Prozent bedeutet – weit mehr als der Landesdurchschnitt von 6,4 Prozent.

Auch beim Umsatz setzen die beiden Branchen Maßstäbe: Der Maschinenbau kommt auf 213,5 Millionen Euro, die Kunststoffbranche sogar auf 229,7 Millionen Euro. Zusammengenommen erwirtschaften sie rund 43 Prozent des Gesamtumsatzes der örtlichen Industrie. Besonders auffällig: Der Umsatzanteil der Kunststoffverarbeitung liegt in Vreden mit 22,1 Prozent deutlich über dem NRW-Schnitt von 4,4 Prozent.

Diese starke wirtschaftliche Basis wirkt sich auch auf die langfristige Entwicklung aus. Seit 2009 hat sich der Umsatz des verarbeitenden Gewerbes in Vreden nahezu verdoppelt. Auch die Zahl der Beschäftigten in diesem Bereich ist im selben Zeitraum um über 40 Prozent gestiegen – ein Zuwachs, der den Landesdurchschnitt klar übertrifft.

Ein weiteres Indiz für die wirtschaftliche Dynamik ist die Investitionsbereitschaft der Unternehmen: Im Jahr 2022 investierten Vredener Industriebetriebe insgesamt 47,6 Millionen Euro, davon allein 33,6 Millionen Euro in Maschinen und Betriebsausstattung. Das entspricht einer Investition von 8343 Euro pro Beschäftigtem – etwas unter dem NRW-Durchschnitt (9478 Euro).

Bemerkenswert ist jedoch die Investitionsquote vom Umsatz, die mit 5,2 Prozent fast doppelt so hoch ausfällt wie im Landesdurchschnitt (2,8 Prozent). Das zeigt: Vredens Betriebe reinvestieren einen vergleichsweise großen Teil ihrer Umsätze in ihre Zukunft.

Starke Exportausrichtung

Hinzu kommt eine hohe Investitionsbereitschaft der lokalen Unternehmen. Im Jahr 2022 beliefen sich die Bruttoanlageinvestitionen der Vredener Industriebetriebe auf 47,6 Millionen Euro – rund 5,2 Prozent des Jahresumsatzes. Damit liegt die Investitionsquote doppelt so hoch wie im NRW-Schnitt (2,8 Prozent) und signalisiert ein klares Bekenntnis zum Standort.

Die Zahlen bestätigen, was sich vor Ort bereits zeigt: Vreden ist ein industriell geprägter Mittelstandsort mit starker Exportausrichtung. Besonders die Kombination aus innovativem Maschinenbau und verlässlicher Kunststoffverarbeitung scheint sich als wirtschaftliches Erfolgsmodell zu bewähren.

Während andere Regionen, so zeigt es die Landesstatistik, auf Dienstleistungen setzen, bleibt Vreden ein Zentrum handfester Produktion.

Neues Gewerbegebiet

Und diesen Aufwärtstrend unterstützt die Politik mit einer Gewerbegebiet-Erweiterung, die offenbar auf große Nachfrage trifft. Mit einer zusätzlichen Fläche von rund 45.000 Quadratmetern stellt diese Erweiterung einen großen Schritt für die wirtschaftliche Entwicklung der Region und vor allem für die Vredener Wirtschaft dar.

„Die Zahl der Unternehmen, die sich um eine Fläche in dem Gebiet beworben hatten, war mehr als doppelt so groß wie die verfügbare Fläche. Und: Die meisten Bewerbungen kamen aus Vreden selbst“, erklärte Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp zum Start der Erschließung des Erweiterungsgebietes.

Die beiden großen Standorte von Schmitz Cargobull sind nur ein Beispiel für die florierende Wirtschaft der Stadt.
Die beiden großen Standorte von Schmitz Cargobull sind nur ein Beispiel für die florierende Wirtschaft der Stadt. © Markus Gehring