Was macht eine gute Ausbildung aus? Zwei Top-Azubis sagen ihre Meinung

Was macht eine gute Ausbildung aus? Zwei Top-Azubis sagen ihre Meinung
Lesezeit

Die Suche nach geeignetem Nachwuchs für ein Unternehmen ist eine stetig wachsende Herausforderung. Wohl dem, der sich als guter Ausbildungsbetrieb einen Namen machen kann. Dieser zeichnet sich nicht selten auch dadurch aus, dass die Azubis, die der Betrieb hervorbringt, besonders gut ausgebildet wurden. So wie beispielsweise die zwei Auszubildenden der Vredener Firma Laudert: Lena Tadday und Jan Wieling. Anfang November fand in Aachen die Ehrung der besten Auszubildenden im Bereich Mediengestaltung Nordrhein-Westfalens statt, wo die beiden zu den Landesbesten gekürt wurden.

Doch was macht eine „gute Ausbildung“ aus? Wie lässt sich eine qualitativ hochwertige Ausbildung sichern und wie können Unternehmen junge Menschen auf sich aufmerksam machen? Lena Tadday und Jan Wieling schildern ihre Antworten auf diese Fragen.

Guter Internetauftritt

Aufmerksam geworden ist Jan Wieling auf die Ausbildung vor allem durch eigene Recherche und Mundpropaganda. „Klar, wer in unserem Alter nach Ausbildungsplätzen sucht, der geht sofort ins Internet und sucht drauflos“, erklärt der gelernte Mediengestalter. „Wenn eine Firma dann einen eher unauffälligen Auftritt im Internet hat, kann das schon ein Nachteil sein.“

Mehr Aufklärung betreiben

Doch das gilt natürlich nur für junge Menschen, die bereits wissen, welchen Beruf sie ergreifen möchten. Lena Tadday wusste nach ihrem Schulabschluss noch gar nicht, was sie beruflich machen möchte. „Also bin ich auf eine Azubi-Messe gegangen“, erinnert sie sich. Dort habe sie mit vielen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen gesprochen und Laudert habe sie gleich überzeugt. „Ich glaube so geht es vielen. Mit 18 Jahren oder jünger kennt man eben nur vergleichsweise wenig. Man muss also früh genug flächendeckend die Leute über Berufsmöglichkeiten informieren.“

Am Ende profitieren beide

Bereut habe sie ihre Entscheidung nie. Denn wie sich herausstellte, entsprach die Ausbildung bei Laudert auch vom Aufbau ihren Vorstellungen. „Auf der einen Seite gab es die Möglichkeit, wirklich alles von Grund auf neu zu lernen. Es wurde nichts vorausgesetzt“, berichtet die 21-Jährige. „Auf der anderen Seite wurde uns aber auch schon früh Verantwortung und Vertrauen entgegengebracht.“

Ihrer Meinung nach müsse ein Unternehmen gerade im ersten Jahr sehr viel Zeit und Mühe in seine Auszubildenden stecken. „Aber davon profitiert am Ende auch das Unternehmen, wenn es dadurch eine starke Fachkraft für sich gewinnt“, fügt sie hinzu.

Viel Eigenverantwortung

Das bestätigt auch Jan Wieling: „Dadurch, dass man mir früh viel zugetraut hat, konnte ich auch an meinen Aufgaben wachsen.“ Das sei nicht in jeder Ausbildung selbstverständlich. Lena Tadday berichtet beispielsweise davon, dass eine Bekannte in ihrer Ausbildung vor allem für das Kaffeekochen und Akten Sortieren zuständig gewesen sei. „So hält man natürlich keinen Azubi im Unternehmen.“

Gehalt scheint eher unwichtig

Die Arbeit und das Umfeld sind den beiden am Ende sogar wichtiger als die vielgepriesenen Benefits und das Gehalt. „Mir ging es in erster Linie nicht ums Geld, sondern darum, einen Beruf zu erlernen“, betont Jan Wieling. Auch ein Azubi-Auto oder ähnliche Vorteile halten die beiden eher für Augenwischerei. „Ein guter Ausbildungsbetrieb braucht solche Geschenke nicht, sondern er muss vor allem ein nettes Arbeitsumfeld bieten und nach Möglichkeit Leben und Beruf miteinander vereinbar machen“, erklärt die 21-Jährige. Konkret meint sie damit zum Beispiel ein Gleitzeitmodell für Azubis.