Wahlplakate in Vreden zerstört „Demokratie in Gefahr“

Wahlplakate in Vreden zerstört: „Angriff auf die Demokratie“
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Abgerissen, herausgerissen, zerrissen oder beschmiert: In der vergangenen Woche wurden im gesamten Vredener Stadtgebiet zahlreiche Wahlplakate sämtlicher Couleur beschädigt. Besonders betroffen waren die großen Plakatwände (Wesselmänner) am Berkelsee und an der Ottensteiner Straße.

Die Zerstörungen reichen von kleinen, herausgerissenen Teilen bis hin zu großflächig zerstörten Motiven. Für die Parteien im Ort heißt das vor allem eines: mehr Arbeit. Doch manch einer sieht darin auch einen Angriff auf die Demokratie.

CDU ist enttäuscht

„Es ist enttäuschend, dass einige Personen glauben, den demokratischen Diskurs durch Vandalismus beeinflussen zu können“, erklärte der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Heinz-Bernd Röring. Er betonte, dass Wahlplakate ein legitimes Mittel politischer Kommunikation seien und jede Form der Zerstörung eine Einschränkung der demokratischen Auseinandersetzung darstelle. „Man kann ja anderer Meinung sein“, fügt er hinzu. „Aber so ein Verhalten gehört für mich nicht zu einem demokratischen Miteinander.“

Auch die FDP äußerte sich besorgt über die Vorfälle. „Wir setzen auf inhaltliche Debatten, nicht auf zerstörte Plakate“, sagte Hendrik Mulder von den Liberalen. Die Partei habe auch schon Strafanzeige erstattet. Zudem appellierten beide Parteien an die Bürgerinnen und Bürger, Hinweise zu möglichen Tätern an die Polizei weiterzugeben. Auch wenn die Hoffnung auf ein Ergebnis eher gering ist. Einen negativen Trend sieht Mulder in dem Vandalismus nicht. Vielmehr sei das schon ein Problem, dass es seit längerem geben. „Schlimmer ist es aber nicht geworden“, hält er fest.

„Demokratie in Gefahr“

Auch der örtliche Vertreter des Bündnisses Sahra Wagenknecht, Fabian Schemmick, postete in den sozialen Medien sein Bestürzen über abgerissene Plakate an Laternen in der Stadt. „Demokratie in Gefahr – unsere Plakate in Vreden werden gezielt zerstört“, titelt der Vredener und erklärt weiter: „Leider müssen wir feststellen, dass unsere Wahlplakate in Vreden mehrfach mutwillig beschädigt oder abgerissen wurden. Solche Taten sind nicht nur respektlos, sondern auch ein klarer Angriff auf unsere demokratische Meinungsfreiheit, die durch das Grundgesetz geschützt ist.“

SPD zieht Konsequenzen

Auch die SPD ist von den Angriffen betroffen. Der Wesselmann der Sozialdemokraten am Berkelsee wurde gleich ganz umgestürzt. Allerdings sieht Reinhard Laurich (Vorsitzender des Stadtverbands) dies eher locker. Denn die Schilder würden sowieso regelmäßig neu aufgestellt. „Schade ist es natürlich trotzdem, dass sowas überhaupt notwendig ist.“

Die SPD hatte aus vergangenen Wahlkämpfen bereits ihre Konsequenzen gezogen. Denn ihr großes Plakat an der Ottensteiner Straße wurde in Vergangenheit immer wieder aufwändig beschmiert. Darum ist in diesem Jahr dort kein SPD-Plakat zu finden.

Sahra Wagenknecht landete mit ihren Plakaten regelmäßig auf dem Boden.
Sahra Wagenknecht landete mit ihren Plakaten regelmäßig auf dem Boden. © privat