„Wir machen weiter!“ Vredens Fahrradspezialist wehrt sich gegen Gerüchte

Fahrradspezialist Lansing wehrt sich gegen Schließungsgerüchte
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Wer in den letzten Tagen aufmerksam durch Vreden radelt oder durch die sozialen Netzwerke scrollt, hat sie vielleicht schon gehört: Die Gerüchteküche brodelt – und mittendrin: der Fahrradspezialist Lansing.

Angeblich, so munkelt mancher, stehe das traditionsreiche Geschäft kurz vor der Schließung. Doch wer glaubt, dass bei Lansing die Lichter ausgehen, der irrt gewaltig.

„Das ist völliger Quatsch“, sagt Hermann Lansing, Inhaber und Zweiradprofi, auf Nachfrage unserer Redaktion. Das Gerücht habe, so Lansing, ein Mitbewerber aus den Niederlanden in Umlauf gebracht – ganz offen, sogar ins Gesicht habe der ihm das gesagt. Einen Namen will Lansing zwar nicht nennen, aber klar ist: Er hält das Ganze für eine gezielte Nebelkerze.

Neue Öffnungszeiten

Denn von einem Rückzug aus dem Geschäft könne überhaupt keine Rede sein. Im Gegenteil: „Wir können uns vor Arbeit kaum retten“, betont Lansing. Jeden Tag würden im Schnitt rund elf Fahrräder zur Reparatur oder Wartung angenommen – und das mit nur vier Mitarbeitern.

Besonders E-Bikes bräutchen intensive Pflege. „Ein E-Bike ist technisch fast genauso komplex wie ein Auto“, erklärt Lansing. „Da braucht man schon mal ein bis zwei Stunden pro Rad. Und die Zeit muss irgendwo herkommen.“

Gutes Personal könne er dem entsprechen immer gut gebrauchen. „Aber damit bin ich in der Branche nicht alleine“, räumt er ein. „Umso wichtiger ist es mir, die Arbeit und vor allem die Arbeitszeit für unserer Mitarbeiter attraktiv zu gestalten.“

Um genau das besser zu organisieren, hat das Unternehmen kürzlich seine Öffnungszeiten angepasst. Montags bis freitags ist nun von 8 bis 16 Uhr geöffnet, samstags von 8 bis 13 Uhr. Den klassischen Verkauf gibt es weiterhin während dieser Zeit – Beratungstermine für neue Fahrräder allerdings nur noch nach Vereinbarung am Nachmittag. So können die Mitarbeiter ungestört in der Werkstatt arbeiten, und die Kunden erhalten individuelle Beratung ohne Hektik. „Viele schätzen das sehr“, sagt Lansing.

Räder werden woanders gekauft

Was Hermann Lansing besonders ärgert: Immer mehr Kunden bringen Fahrräder, die sie bei großen Onlinehändlern gekauft haben, in seine Werkstatt – oft wegen Kleinigkeiten. Zwar hilft er gerne, aber das binde wertvolle Zeit und Ressourcen. „Wir helfen, wo wir können. Aber wenn man schon bei uns reparieren lässt, darf man auch ruhig mal bei uns kaufen.“

Doch auch dieses kleine Ärgernis dränge ihn nicht zur Aufgabe des Geschäfts. Warum diese Gerüchte nun gestreut wurden, könne er sich auch nicht genau erklären. Doch eins ist klar: Wer gedacht hat, Lansing macht dicht, darf jetzt beruhigt aufatmen – oder besser: aufsteigen. Der Fahrradspezialist bleibt, fährt mit Volldampf weiter und trotzt den Gerüchten. Auch auf Facebook meldete sich der Vredener jüngst zu Wort – mit einem klaren Statement:

„Wir machen weiter! Auch wenn von einem Mitbewerber aus Holland etwas anderes verbreitet wird.“

Fahrradspezialist Lansing von außen.
Die meisten kennen das Zweiradgeschäft am Kreisverkehr in der Nähe des Vredener Gymnasiums von außen. © privat