Wie gefällt den Vredenern ihre Innenstadt? Warum gehen sie gern dort hin und was stört sie womöglich? Diesen Fragen ist die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Dienstleister „Stadt und Handel“ in Form einer umfangreichen Passanten- und Online-Befragung auf den Grund gegangen. Nun liegen die Ergebnisse vor. Vollkommen zufrieden scheinen die Besucher der Vredener Innenstadt nicht zu sein, doch in manchen Aspekten gibt es einen klaren Aufwärtstrend.
Gar nicht gut schneidet die Auswahl der Geschäfte bei den rund 1800 online Befragten ab. So geben 68 Prozent der Befragten auf die Frage „Was sind die Gründe dafür, dass Sie selten oder nie in Vreden einkaufen?“ die schlechte Auswahl an Geschäften als Grund an. 63 Prozent sagen, dass es keine besonderen Geschäfte gibt und 51 Prozent fehlen die Einkaufsmöglichkeiten. Positiv zu erwähnen ist jedoch, dass Aspekte wie die Erreichbarkeit und Parkplätze wesentlich besser abschneiden.
Gastronomie fällt positiv auf
Auch die Gastronomie schneidet sehr gut ab. So bewerten zum Beispiel 18 Prozent der online Befragten das Angebot von Restaurants, Kneipen und Cafés mit der Bestnote „sehr gut“. Außerdem geben 49 Prozent die Note „gut“. „Darauf sind wir auch stolz“ betont Jörg Lehnert, Citymanager der Stad Vreden. „Denn in Sachen Gastronomie hat sich wirklich einiges in den vergangenen Jahren getan. Und das scheint auch bei den Menschen anzukommen.“
Mangel an Modegeschäften
An Modegeschäften scheint es den Vredenern und auch den Besuchern jedoch zu mangeln. Nur 13 Prozent gaben in der Befragung an, ihre Kleidung üblicherweise in Vreden zu kaufen. Ganze 41 Prozent fahren dafür nach Winterswijk. „Das haben wir fast schon geahnt“, erklärt Jörg Lehnert. „Die Auswahl in Vreden kann da mit Winterswijk einfach nicht mithalten.“
Wohl aus demselben Grund landen die Kategorien Damenbekleidung, Herrenbekleidung und Junge Mode auf Platz 2 bis 4 der meistvermissten Artikel in der Umfrage. Mit Abstand am meisten geben die Menschen jedoch an, Spielwaren, Bastelsachen und Hobbyutensilien zu vermissen. Das sei, so der Citymanager, aber auch eine sehr spezielle Sparte, die nicht nur durch ein Geschäft abgedeckt werden könne.
Positiv fällt in der Auswertung der Umfrage das Angebot an Drogerieartikeln und alltäglichen Verbrauchsgegenständen auf. „Das liegt vor allem daran, dass wir sowohl DM als auch Rossmann direkt vor Ort haben“, erklärt Jörg Lehnert. „Das ist ein unheimlicher Standortvorteil.“
Besucherzahl steigt an
Ganz abseits der Befragung hat die Stadt Vreden zusätzlich eine Besucherdatenanalyse durchgeführt. „Diese Daten geben ein dynamisches Bild über die Bewegung von Stadtbesucherinnen und -besuchern rückwirkend von Mitte 2021 bis heute“, heißt es von der Stadtverwaltung. Diese Auswertung ergibt, dass die Bemühungen, mehr Menschen nach Vreden zu holen, ihre Wirkung zeigen.
So sei zum Beispiel der Anteil von Besuchern aus den Niederlanden von 2021 (5 Prozent) bis heute (9 Prozent) stetig gewachsen. Auch der Besucherstrom aus den Nachbargemeinden - insbesondere aus Ahaus und Stadtlohn - habe sich seit 2021 verdreifacht. „Das zeigt: Das Konzept der Stadt Vreden, sich als Ort des Dreiklangs aus Kultur, Geschichte und Gastronomie zu präsentieren, wird gut angenommen“, bilanziert Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp.
Gastronome sollen profitieren
Auch die örtliche Gastronomie und der Einzelhandel sollen an den Erkenntnissen teilhaben, sodass die Unternehmen vor Ort einen konkreten Mehrwert daraus ziehen können. Und das Angebot scheint gefragt, wie erste Feedbacks zeigen: „Ich möchte mich in jedem Fall nun schnell mit dem Citymanagement zusammensetzen, sodass ich auf Basis der neuen Erkenntnisse auch mein Werbekonzept optimieren kann“, freute sich zum Beispiel Rolf Elsing, Betreiber des Berkel-Beach-Clubs, im Gespräch mit Jörg Lenhard.