
© Grafik: Verena Hasken
Vredener Paare haben bei der standesamtlichen Trauung oft einen speziellen Extrawunsch
Eheschließung
Die Eheschließung ist ein besonderer Schritt, der zwei Personen dauerhaft miteinander verbinden soll. Auch in Vreden gaben sich 2018 zahlreiche Paare das Ja-Wort. Oft mit einem Extrawunsch.
Eines vorweg: Der 8. August 2018 war, obwohl es sich bei diesem Datum um eine Schnapszahl handelt, kein favorisierter Tag für die Eheschließung in Vreden. Dabei heißt es im Volksmund doch, dass gerade dieseTermine besonders beliebt für eine Trauung seien. Standesbeamte Albert Iking klärt jedoch auf: „Schnapszahlentermine werden dann sehr gerne genommen, wenn sie auf einen Freitag oder Samstag fallen. Unter der Woche ist das Interesse an solch einem Datum gering.“ Der 8. August 2018 war übrigens ein Mittwoch.
Das hat natürlich Gründe. „Die Leute möchten ja auch gerne ihren großen Tag feiern und das geht eben besser, wenn der nachfolgende Tag, ohne sich extra Urlaub nehmen zu müssen, frei ist“, sagt Albert Iking, der im vergangenen Jahr nach eigener Aussage 90 Prozent der insgesamt 122 Eheschließungen in Vreden durchgeführt hat. Insgesamt sind drei Standesbeamte in der kleinen Mittelstadt im Einsatz.
Nahezu identische Zaheln
Und ein vergleichender Blick auf die Zahl der Eheschließungen 2017 (120) und 2018 (122) zeigt: Die Anzahl ist nahezu identisch. Ebenfalls fast gleich ist die Anzahl der Paare, die sich für einen gemeinsamen Familiennamen entschieden haben (2017: 114 Paare – 2018: 112 Paare). In beiden Fällen entschieden sich 90 Prozent der Paare für den Namen des Mannes.
Wenn schon nicht die Schnapszahlentermine 2018 hervorstachen, dann taten dies immerhin drei Monate – Mai, August und September. „Das waren die Monate, in denen wir die meisten Eheschließungen hatten“, berichtet Albert Iking. Dies sei, so der Standesbeamte, vor allem auf das zumeist gute Wetter in diesen Monaten zurückzuführen. Ganz im Gegensatz zum Januar, Februar und März. „Das ist bei uns jedes Jahr in puncto Eheschließung eine „saure Gurkenzeit“. Das kennen wir schon“, so der Standesbeamte.
Bezogen auf die Anzahl der Eheschließungen war der August des zurückliegendes Jahres der Topmonat. 19 Ehepaare gaben sich in diesem das Ja-Wort. Das andere Ende der Skala ziert der Januar. „Dort hatten wir lediglich zwei Verehelichungen“, so Albert Iking. Dabei fanden zwischen April und September auch zahlreiche Hochzeiten im Bauernhausmuseum statt. „Bei diesen Terminen haben wir gut 90 Prozent Auslastung“, sagt Albert Iking. In der Regel bietet das Standesamt Vreden ein bis zwei dieser Termine in besagtem Zeitraum pro Monat an – auch in diesem Jahr.
Wunsch nach einer personalisierten Traurede
Etwas, das sich merklich im Laufe der Jahre verändert habe, sei der zunehmende Wunsch nach einer personalisierten Traurede, berichtet Albert Iking. Viele Paare hätten ihm im Vorfeld eine Nachricht zukommen lassen, in der sie Eckdaten, nette Anekdoten oder kleine Macken ihrer Beziehung und des jeweiligen Partners notierten. „Diese Dinge baue ich dann natürlich gerne in die Traurede mit ein, denn dies trägt ja zu einer aufgelockerten Rede und Atmosphäre bei.“
Ebenfalls wünschten sich viele angehende Ehepaare ein individuelles Musikprogramm. „Auch das ist alles ohne Probleme möglich. Wichtig ist nur, dass das im Vorfeld mit uns besprochen wird“, sagt Albert Iking. Und: Im Bauernhausmuseum müssen die Brautpaare für die Musik ein eigenes Abspielgerät mitbringen. „So etwas haben wir dort nämlich nicht“, so der Standesbeamte.
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