
© Peter Oslanec
Vredener heiraten und bekommen viele Kinder trotz Corona-Pandemie
Standesamtsstatistik
Das Corona-Jahr hat viele Einschränkungen gebracht. Doch in Vreden haben 2020 trotzdem mehr Menschen geheiratet als im Vorjahr. Zudem sind viele Kinder geboren, die vor allem kurze Namen tragen.
Mehr als 60 Zahlen stehen auf der DINA4-Seite, die die Standesamtsstatistik der Stadt Vreden füllt. Einwohnerzahlen, Geburten, Eheschließungen, Staatsangehörigkeit und so weiter. Wie immer zum Jahreswechsel hat das Standesamt auch jetzt die Daten zusammengefasst. Hier kommen Fragen und Antworten zum Thema.
? Wie haben sich die Einwohnerzahlen in Vreden entwickelt?
Bei den Einwohnerzahlen gibt es keine große Veränderung, allerdings setzt sich der langfristige Wachstumstrend fort. Zum Stichtag 1. Januar 2021 hatten 23.138 Personen ihren Hauptwohnsitz in Vreden gemeldet. Das sind 16 mehr als genau ein Jahr zuvor, aber immerhin schon 64 mehr als noch vor drei Jahren. Hinzu kommen übrigens noch 607 Personen, die in Vreden einen Nebenwohnsitz angemeldet haben. Das Verhältnis zwischen den Geschlechtern ist relativ ausgeglichen. 11.862 Vredener sind männlich, 11.276 weiblich.
Die bundesweit beliebtesten Vornamen vor 50 Jahren:
- Platz 1: Nicole/Michael
- Platz 2: Tanja/Thomas
- Platz 3: Claudia/Stefan
- Platz 4: Anja/Andreas
- Platz 5: Andrea/Oliver
Die bundesweit beliebtesten Vornamen vor 100 Jahren:
- Platz 1: Ilse/Hans
- Platz 2: Hildegard/Karl
- Platz 3: Gertrud/Heinz
- Platz 4: Irmgard/Kurt
- Platz 5: Gerda/Werner
? Wie viele Kinder wurden 2020 geboren?
So viel vorweg: Ein Babyboom wegen der Corona-Pandemie lässt sich zurzeit noch nicht beobachten. Experten gehen davon aus, dass sich die Auswirkungen in den Geburtenzahlen erst im kommenden Jahr zeigen werden – im positiven oder negativen Sinne.
In Vreden zumindest liegt die Zahl der Geburten 2020 auf Vorjahrsniveau. 237 Kinder wurden geboren und anschließend im städtischen Standesamt angemeldet, 104 Mädchen und 133 Jungen. Das sind 25 Kinder weniger als im Jahr 2019, das in Vreden als geburtenstärkster Jahrgang der letzten zehn Jahre gilt.
? Wie heißen die neugeborenen Kinder?
Weiterhin sind kurze und ältere Namen sehr beliebt. Bei den Mädchen entschieden sich die Eltern vier Mal für den Namen Lotte. Auch Mia gefällt offenbar vielen Eltern. Drei Mädchen heißen so, hinzu kommen eine Mia Adriana und eine Mia-Sophie. Jeweils drei Mädchen heißen Anni, Frieda, Mila und Tilda.
Bei den Jungen war Paul der beliebteste Vorname. Sechs Jungen tragen ihn, ein siebter heißt Paul Heinrich. Fünf Kinder haben die Eltern Leo genannt, je drei Kinder heißen Luis, Malte und Ole, plus ein Ole Julian.
Bis auf Q, U, X, Y und Z sind bei den Vredener Vornamen alle Anfangsbuchstaben vertreten.
? Wie viele Paare haben im Corona-Jahr geheiratet?
Hier gibt es eine durchaus überraschende Entwicklung. Denn trotz Corona-Pandemie ist die Zahl der Hochzeiten im Jahr 2020 hoch – sogar höher als im Vorjahr. 113 Ehen und damit sieben mehr als 2019 haben die Standesbeamten im vergangenen Jahr geschlossen. 76 Zeremonien fanden im Burgkeller des Rathauses statt, 37 im Bauernhausmuseum im Stadtpark.
Noch immer scheint es üblich zu sein, dass die Frau bei einer Hochzeit den Namen des Mannes annimmt. 93 Mal war das in Vreden der Fall, nur elf Mal hat sich das Paar für den Namen der Frau als gemeinsamen Familiennamen entschieden. In acht Fällen gibt es keinen gemeinsamen Namen, sechs Mal trägt ein Ehepartner einen Doppelnamen.
? Welche Staatsangehörigkeit haben die Menschen, die in Vreden wohnen?
Die Nähe zur niederländischen Grenze macht sich hier bemerkbar. Die Gruppe der Niederländer ist mit 494 Personen die größte Gruppe nichtdeutscher Vredener. Zum Jahreswechsel waren 260 polnische, 198 syrische, 75 irakische, 72 türkische und 65 rumänische Staatsangehörige in Vreden gemeldet.
? Wie ist die Altersstruktur der Vredener?
Die Zahl, die in diesem Jahr am häufigsten auf einer Geburtstagstorte stehen wird, ist die 55. Denn 1966 ist weiterhin der geburtstenstärkste Jahrgang mit 482 Vredenern. Die derzeit älteste Vredenerin kann in diesem Jahr ihren 101. Geburtstag feiern. Bei einer Vredenerin steht der 100. Geburtstag an und drei Frauen freuen sich auf den 99. Geburtstag.
Als gebürtige Vredenerin habe ich mich aus Liebe zur Region ganz bewusst für den Job als Lokaljournalistin in meiner Heimat entschieden. Mein Herz schlägt für die Geschichten der Menschen vor Ort. Ich möchte informieren, unterhalten und überraschen.
