
Die jüngsten Enthüllungen des investigativen Journalistennetzwerks „CORRECTIV“ war für viele möglicherweise eine heilsame Lehrstunde: Der Bericht über das Geheimtreffen rechter Akteure und ihre kruden Deportationspläne hat Deutschland wachgerüttelt. Die Aussagen der AfD zur sogenannten „Remigration“ waren nicht neu. Dass die Nachricht nun auf lauten Widerstand trifft, ist gut.
In Vreden hat es nur wenige Tage gedauert, bis die Ratsfraktionen gemeinsam mit der Stadtverwaltung einen solchen Widerstand gegen Rechtsextremismus auf die Beine gestellt hatten. Lange diskutiert wurde in dieser Sache nicht. Im Gegenteil, es schien für die Ratsmitglieder selbstverständlich zu sein, dass sie in dieser Sache auf einer Seite stehen. Nun sollen bei der Kundgebung über 1000 Menschen auf die Straße gehen und zeigen, dass Vreden keinen fruchtbaren Boden für rechte Ideen bietet.
Außerdem ist es nicht das erste Mal, dass die Vredener Bürger gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen. Schon Anfang der 1990er Jahre zeigten 1600 Menschen in der Stadt Flagge gegen Rechts. Von diesem Engagement und der Einigkeit unter den Fraktionen könnte sich so manch eine größere Stadt gerne eine Scheibe abschneiden.