Wetter verzögert Vredener Berkelprojekt Fast 700.000 Euro für Renaturierung

Berkelprojekt schreitet voran: Fast 700.000 Euro für Renaturierung
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Den Fischen endlich wieder die Wanderung flussaufwärts zu ermöglichen: Das ist ein Ziel des Projektes „Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit“ in Vreden. Dort werden sechs Querbauwerke in der Berkel zurückgebaut. Stattdessen sollen jeweils sogenannte Raugerinne entstehen, die Fischen und anderen Lebewesen das Passieren ermöglichen. Die ersten Schritte für das fast 700.000 Euro teure Projekt sind bereits getan. Nun gab Hindrik Stegemann, Verbandstechniker des Wasser- und Bodenverbandes Unteres Berkelgebiet, einen aktuellen Sachstand.

Was ist geplant?

Zum Hintergrund: Sechs Querbauwerke befinden sich im Abschnitt zwischen Vreden-Innenstadt und der deutsch-niederländischen Staatsgrenze bei Oldenkott. Diese sollen zurückgebaut werden. Um die Höhendifferenzen der Sohlen auszugleichen, sollen fischpassierbare Raugerinne aus Störsteinen und Totholz helfen. Ein Raugerinne ist ein künstlich angelegtes Gewässersegment mit einer rauen Sohle. Sie ermöglicht Fischen und anderen Wasserlebewesen, Hindernisse zu überwinden.

Was sind Raugerinne?

Innerhalb der Raugerinne sind Laichplätze aus Kiesbänken für kieslaichende Arten vorgesehen. Wurzelstubben und Totholzstämme sorgen für naturnahe Gestaltung der Raugerinne und Kolke. Ziel des Ganzen: Eine ökologisch durchgängige Berkel.

Gestartet sind die Baumaßnahmen im August vergangenen Jahres beim Sohlabsturz Crosewick-Ost. Wegen der vielen Niederschläge mussten die Bauarbeiten im Winter unterbrochen werden. Aktuell wird am Sohlabsturz Ellewick-Süd umgebaut – dem dritten von sechs Bauabschnitten. Hier wird derzeit der Sohlabsturz abgerissen.

Doch nun ist man einige Schritte weiter, wie Stegemann erklärt. Mittlerweile seien zwei Sohlabstürze umgebaut. „Den sechsten in der Reihe, von Holland aus gezählt, haben wir so eben in Auftrag gegeben“, erklärt der Fachmann weiter. „Am dritten in Ellewick wird bereits gearbeitet.“ Des Weiteren seien für die Zukunft zusätzlich Anpflanzungen dort vorgesehen,

Niederschlag verzögert Arbeit

Den ursprünglichen Zeitplan werde man jedoch nicht einhalten können, so Stegemann. Ursprünglich habe man einen Abschluss der Arbeiten gegen Ende des Jahres 2024 prognostiziert. Das sei jedoch aufgrund der vergleichsweise hohen Wasserstände in der vergangenen Monaten und den ebenfalls noch kommenden Niederschlagsmengen nicht möglich.

Ein bereits fertiggestellter Standort: der Sohlabsturz Crosewick
Ein bereits fertiggestellter Standort: der Sohlabsturz Crosewick. So sollen auch die restlichen Standorte demnächst aussehen. © Jules Lamers