Zukunft sichern, Gegenwart meistern Wie steht es um den Vredener Bauhof?

Zukunft sichern, Gegenwart meistern: Wie steht es um den Bauhof?
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Der Bauhof der Stadt Vreden ist weit mehr als nur eine „Werkstatt des öffentlichen Raums“. Ob Winterdienst, Friedhofspflege, Unwettereinsätze oder die liebevolle Instandhaltung von Grünanlagen – die 32 Mitarbeitenden und drei Auszubildenden leisten tagtäglich einen essenziellen Beitrag zum reibungslosen Funktionieren der Stadt. Der aktuelle Bauhofbericht 2024 wirft einen differenzierten Blick auf die Leistungsfähigkeit, Herausforderungen und Investitionspläne dieser zentralen Einrichtung – und zeigt: Es bewegt sich etwas in Vreden.

Schwierige Altersstruktur

Mit einer Ausfallquote von lediglich 6,76 Prozent im Jahr 2024 liegt der Bauhof Vreden deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt vergleichbarer Einrichtungen. Laut Studien der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) liegt dieser bei etwa 14 Prozent bei körperlich arbeitendem Personal. Dieses Ergebnis spricht nicht nur für eine gesunde Arbeitskultur, sondern auch für die Einsatzbereitschaft der Belegschaft – und ist ein Indikator für die funktionierende Struktur vor Ort.

Der Sitz des Bauhofes an der Ottensteiner Straße – untergebracht in der ehemaligen Hofanlage Schulze Röring – ist ein Ort mit Geschichte. Doch was einst ausreichend war, platzt heute aus allen Nähten. Sozialräume wie Umkleiden oder Sanitäreinrichtungen gelten als nicht mehr zeitgemäß, improvisiert wird mit einem zusätzlichen Sanitärcontainer. Maschinen, die nicht mehr auf dem Gelände untergebracht werden können, finden Platz in einer städtischen Lagerhalle in Kleinemast. Klar ist: Die Infrastruktur des Bauhofs muss dringend modernisiert werden, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden.

Veraltete Ausstattung

Ein weiterer Schwerpunkt des Berichts liegt auf der geplanten technischen Erneuerung. So sollen allein 2025 Investitionen von über 230.000 Euro in Fahrzeuge und Geräte fließen. Darunter fällt unter anderem die Ersatzbeschaffung eines Schlepperfahrzeugs für den Winterdienst, das einen alten LKW mit geringer Nutzlast ersetzt. Die Entscheidung für einen Schlepper ist dabei strategisch: flexibler einsetzbar, wirtschaftlicher im Betrieb – und damit ein Gewinn für alle Einsatzbereiche.

Auch verschiedene Mäher, vom robusten Schlegelmäher bis zum kompakten Ferris-Rasenmäher, stehen zur Erneuerung an. Die Geräte sind essenziell für die Pflege des öffentlichen Grüns, welches in Vreden ein hohes Maß an Wertschätzung genießt. Und auch für 2026 bis 2028 sind Ersatzbeschaffungen wie E-Kippfahrzeuge, Telelader und Radlader fest eingeplant – mit dem Ziel, die Einsatzbereitschaft des Bauhofs langfristig zu sichern.

Raum für Engagement

Neben den langjährigen Beschäftigten setzen auch drei Auszubildende – zwei Männer und eine Frau im Bereich Garten- und Landschaftsbau – frische Impulse. Dass Frauen im vermeintlich „klassischen Männerberuf“ des Bauhofs zunehmend Fuß fassen, ist ein begrüßenswerter Trend und zeigt, dass sich auch hier ein Wandel vollzieht.

Der Bauhofbericht 2024 zeigt: Vreden kann stolz auf seine Bauhofmitarbeitenden sein – für ihre Arbeit im Verborgenen, für ihre Einsatzbereitschaft und ihre Zukunftsorientierung. Doch dieses Engagement braucht Raum: modernisierte Sozialräume, funktionale Gebäude und verlässliche Technik. Die kommenden Jahre entscheiden darüber, ob der Bauhof diesen Schwung halten kann – oder ob Struktur und Substanz den Elan der Menschen bremsen. Die Stadt ist nun gefragt, die Weichen richtig zu stellen.

Schüler der Sekundarschule an der Berkel besuchten den Städtischen Bauhof
Schüler der Sekundarschule an der Berkel besuchten den Städtischen Bauhof im März 2025 und konnten sich so ein Bild von den vielfältigen Aufgaben der Mitarbeiter machen. © Stadt Vreden