Vredener Arbeitswelt der Zukunft Wie Kemper und Thies das Büro neu denken

Arbeitswelt der Zukunft: Wie Kemper und Thies das Büro neu denken
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Wer durch den Neubau der Firma Kemper im Industriegebiet Gaxel in Vreden schlendert, merkt schnell: Hier sieht das Büro der Zukunft nicht nur anders aus – es fühlt sich auch anders an.

Helle, offene Räume, flexible Arbeitsplätze und eine Cafeteria, die mehr an ein modernes Lounge-Café erinnert als an eine klassische Kantine. Gemeinsam mit der Stadtlohner Firma Thies - for Work hat das Unternehmen eine Arbeitsumgebung geschaffen, die nicht nur optisch beeindruckt, sondern vor allem die Bedürfnisse der heutigen und kommenden Arbeitswelt in den Mittelpunkt stellt. Die beiden Geschäftsführer, Björn Kemper und Sebastian Thies, haben unserer Redaktion einen Einblick in diese neue Arbeitswelt gewährt.

„Früher war das Büro vor allem ein Ort, an dem Arbeit verrichtet wurde. Heute ist es ein Ort der Gemeinschaft, des kreativen Austauschs und der Flexibilität“, erklärt Sebastian Thies, Geschäftsführer von Thies for Work. Sein Unternehmen entwickelt moderne Bürokonzepte, die speziell auf die Bedürfnisse von Firmen und Organisationen zugeschnitten sind.

Die Digitalisierung und die Corona-Pandemie haben die Art und Weise, wie wir arbeiten, nachhaltig verändert, erklärt er weiter. Homeoffice und mobiles Arbeiten seien längst keine Ausnahme mehr, und Unternehmen müssten ihre Büros anpassen, um den sozialen Klebstoff im Unternehmen nicht zu verlieren.

Wohlfühlatmosphäre geht vor

Das hat auch Björn Kemper schon vor längere Zeit erkannt. Der Geschäftsführer von Kemper Absaugtechnik, hatte von Anfang an eine klare Vision: Das neue Gebäude sollte nicht nur funktional sein, sondern auch ein Umfeld schaffen, in dem sich Mitarbeiter und Besucher gleichermaßen wohlfühlen. „Wir wollten einen Campus schaffen, der Attraktivität nach außen zeigt und gleichzeitig ein angenehmes Arbeitsumfeld innen bietet“, so Kemper.

Ein zentraler Bestandteil dieses Konzepts ist die neue Cafeteria - Björn Kemper nennt sie Townhall (Haus für Bürgerversammlungen). Hier treffen sich Mitarbeiter spontan auf einen Kaffee, führen informelle Gespräche oder tauschen Ideen aus.

Die Besprechungs- und Schulungsräume wurden, so schildert es der Unternehmer, nicht nur zahlreicher, sondern auch gemütlicher gestaltet. Statt steriler Konferenztische gibt es flexible Sitzmöglichkeiten, verschiedene Lichtkonzepte und moderne Medientechnik, die hybrides Arbeiten problemlos ermöglicht.

Alle Anforderungen bedienen

Thies for Work hat bei der Umsetzung besonders auf die unterschiedlichen Arbeitsweisen der Mitarbeiter geachtet. „Es gibt nicht das eine perfekte Büro“, betont Thies. „Vielmehr geht es darum, für jede Anforderung den richtigen Raum zu schaffen.“

So gibt es Bereiche für konzentriertes Arbeiten, offene Zonen für kreativen Austausch und Räume, die speziell für hybride Meetings mit digitalen Teilnehmern ausgelegt sind. Ein Beispiel dafür ist das Fokusbüro im Eingangsbereich der Firma. Ein abgeschlossener kleiner Glaskasten, in dem Mitarbeiter je nach Wunsch einen ruhigen Raum für konzentriertes Arbeiten finden.

Ein besonderes Highlight sind die vielfältigen Gestaltungselemente, die das Raumgefühl beeinflussen. Warme Holzoptik, unterschiedliche Stofftexturen und gezielte Farbkonzepte sorgen für eine angenehme Atmosphäre. Pflanzen und Dekorationselemente wurden bewusst in das Design integriert, um eine wohnliche Umgebung zu schaffen.

Das Ziel ist, dass sich die Menschen hier so wohlfühlen, dass sie gerne ins Büro kommen - nicht, weil sie müssen, sondern weil sie wollen“, erklärt Thies. Wir bieten als ganzheitlicher Experte in der Beratung, Planung und Einrichtung moderner Arbeitsraumkonzepte dabei ein Rundumkonzept. Früher haben Büroausstatter sich bloß um die Anzahl der Tische, Stühle und Computer gekümmert. Wir bieten heute weit mehr als klassische Büroeinrichtung und verbinden Raum, Mensch und Technik zu modernen Arbeitswelten. Damit gestalten wir nicht nur ganze Räume, sondern auch die Arbeitsweise.“

„Akzeptanz ist sehr hoch“

Die Umstellung auf das „New Office“, wie es die beiden Unternehmer nennen, war nicht für alle Mitarbeiter von Kemper einfach. „Veränderung stößt immer erstmal auf Widerstände“, gibt Björn Kemper zu. „Aber mittlerweile sehen wir, dass die Akzeptanz sehr hoch ist.“

Viele Kollegen arbeiten lieber in den neuen Räumen, auch wenn sie theoretisch noch ihre alten Arbeitsplätze nutzen könnten. Die neue Cafeteria werde intensiv genutzt, und immer mehr Teams entscheiden sich, Besprechungen in den neuen Räumen abzuhalten. Manche Mitarbeiter kommen, so Kemper, sogar extra hierher, um ihren Kaffee zu holen – weil es einfach angenehmer ist und man andere Kollegen trifft.

Der Fokusraum ist ein abgeschlossener kleiner Glaskasten, in dem Mitarbeiter je nach Wunsch einen ruhigen Raum für konzentriertes Arbeiten finden.
Der Fokusraum ist ein abgeschlossener kleiner Glaskasten, in dem Mitarbeiter je nach Wunsch einen ruhigen Raum für konzentriertes Arbeiten finden. © Luca Bramhoff
Eine große Treppe erlaubt es Kemper und Besuchern in der sogenannten Townhall einer großen Anzahl von Menschen bei Vorträgen oder anderen Formaten einen Sitzplatz zu ermöglichen.
Eine große Treppe erlaubt es Kemper und Besuchern in der sogenannten Townhall einer großen Anzahl von Menschen bei Vorträgen oder anderen Formaten einen Sitzplatz zu ermöglichen. © Luca Bramhoff

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 19. März 2025.