Ausflugstipp fürs Wochenende Zum Flamingo-Nachwuchs in Zwillbrock

Von Melina Arntzen
Nachwuchs im Zwillbrocker Venn: sieben Flamingo-Küken gesichtet
Lesezeit

Noch klein und unscheinbar sind die Flamingo-Küken im Zwillbrocker Venn mit ihrem grauen Federkleid. Bei der letzten Begehung durch die biologische Station konnten sieben Flamingo-Küken gesichtet werden, berichtete Nikolai Eversmann, stellvertretender Geschäftsführer der biologischen Station Zwillbrock, im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch der Vredener Fotograf Hubert Stroetmann hat die Küken vor die Linse bekommen.

In dem Schutzgebiet sind zurzeit 60 erwachsene Tiere zu Hause. Die Kolonie der Flamingos brütet seit den 1980er Jahren im Zwillbrocker Venn und vergrößert sich stetig. Die Altvögel haben in diesem Jahr 25 Brutpaare gebildet, während der Rest von ihnen als Einzelgänger unterwegs ist.

Eversmann erklärt: „Wir vermuten, dass bereits mehr Küken geschlüpft sind. Sie haben sich nur versteckt.“ Aufgrund der starken Regenfälle in diesem Jahr seien die Gräser, Sträucher und andere Gewächse besonders hoch. Es kann gut sein, dass der ein oder andere Vögel übersehen wurde.

Weiter erzählte Eversmann: „Wir konnten 17 belegte Nester entdecken. Da dürften also noch ein paar Küken kommen.“

In den letzten Jahren gab es immer um die 15 Küken. Eversmann geht auch in diesem Jahr davon aus, dass diese Zahl in etwa wieder erreicht wird. „Ich glaube schon, dass es nachher wieder 14 bis 15 Küken sind“, äußerte sich Eversmann.

Überlebenschancen der Küken

Die Überlebenschancen der Küken schätzt der stellvertretende Geschäftsführer als sehr gut ein. Der niederschlagsreiche Sommer sogte für einen hohen Wasserstand des Lachmövensees. Dieser wiederum schützt den Nachwuchs vor Fressfeinden.

In den vergangenen Jahren war es auch schonmal vorgekommen, dass der See ausgetrocknet war. Dann war es für Füchse und für andere Fressfeinde ein leichtes Spiel, auf die Insel zu kommen. Eversmann ist aber der Ansicht: „Die Chancen stehen dieses Jahr sehr gut, dass die Flamingo-Küken bald das Zwillbrocker Venn verlassen und ihre große Reise an die niederländische Küste antreten können“.

„Wann die ersten Küken geschlüpft waren, wissen wir nicht genau“, erklärte Eversmann. Die Kamera der Station sei nicht in Betrieb. Er geht aber von Mitte Mai aus, da die ersten Küken Ende Mai entdeckt wurden.

Vor dem Aufbruch der Küken steht auch die jährliche Beringung der Küken wieder an, bei der die Küken Ringe zur Nachverfolgung erhalten. Wann genau sie geplant ist, stehe aber noch nicht fest.

Im Oktober bilden die Flamingoküken kleinere Gruppen und machen sich auf den Weg für ihr erstes großes Abenteuer. Ziel ist dabei die Niederlande, genauer gesagt das Ijssel- und Veluwemeers sowie das Rhein-Maas-Delta. Dort verbringen sie den Winter und kehren schließlich im Februar ins Zwillbrocker Venn zurück.

Diesen Artikel haben wir am 26. Juni 2024 veröffentlicht.