Der Vreden-hilft-Gutschein war in der ersten Auflage im vergangenen Jahr sehr erfolgreich.

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Vreden-hilft-Gutscheine: Stadt schenkt Einkäufern erneut 25 Prozent

rnInnenstadt

Sobald Einzelhandel und Gastronomie wieder öffnen dürfen, soll der rabattierte Gutschein eine zweite Auflage bekommen. Ein Ratsmitglied fand diese Idee jedoch nicht so gut.

Vreden

, 31.03.2021, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Vreden-hilft-Gutschein kommt zurück. Das hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Um dem Einzelhandel und der Gastronomie zu helfen, wird die Stadt den Gutschein wie schon im vergangenen Jahr mit 25 Prozent bezuschussen.

150.000 Euro wurden dafür bereits in den Haushalt eingestellt. Das ist auch die Summe, die im vergangenen Jahr von der Stadt an die Einkäufer verschenkt wurde. „Die Aktion war sehr erfolgreich“, sagte Kämmerer Jürgen Buckting. An den ersten Tagen hatten sich damals Schlangen vor den Verkaufsstellen gebildet. Alle Gutscheine wurden verkauft, ein sehr großer Teil auch eingelöst.

Kritik: „Wir wissen nicht, ob der Gutschein hilft“

Für Kasper Neuendorf (FDP) reichte das jedoch nicht aus. Er sprach in der Ratssitzung ausdrücklich nur für sich und nicht für seine Fraktion. „Wir wissen nicht, wie groß der Erfolg wirklich war“, meinte er. Schließlich könne niemand sagen, ob die Kunden die Käufe nicht auch ohne Gutschein getätigt hätten. „Wenn nur das Zahlungsmittel ein anderes war, dann war das Ganze für die Einzelhändler sogar teuer“, so Kasper Neuendorf. Denn die Händler zahlen für die Teilnahme am Vreden-Gutschein 3 Prozent der eingelösten Summe ans Stadtmarketing.

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Außerdem sei der rabattierte Gutschein nicht sozialgerecht. „Die 100-Euro-Variante wurde mit Abstand am meisten verkauft. Aber das können sich nicht alle leisten. Diejenigen, die eigentlich Unterstützung bräuchten, profitieren nicht davon“, sagte das neue Ratsmitglied.

Elmar Kampshoff (UWG) widersprach. „Es ist der falsche Zeitpunkt, die absolute Wirkung nachzuweisen.“ Auch Gertrud Welper (Grüne) meinte: „Die Arbeit können wir uns nicht machen. Wir können ja nicht jeden fragen, ob er sonst im Internet gekauft hätte.“ Das habe er ja auch gar nicht verlangt, erwiderte Kasper Neuendorf. „Aber dafür, dass wir eben nicht wissen, ob er hilft, sind 150.000 Euro Steuergeld zu viel.“

Stadtmarketing legt Zeitpunkt für den Start fest

Die restlichen Ratsmitglieder stimmten dennoch dafür, dass der Vreden-hilft-Gutschein eine neue Auflage bekommt. Den Zeitpunkt des Starts soll das Stadtmarketing eigenverantwortlich festlegen, sobald klar ist, wann auch die Gastronomie wieder öffnen darf.

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Die Gutscheine soll es mit einem Wert von 20 und 100 Euro geben, der Zuschuss beträgt 25 Prozent. Heißt: Der Käufer zahlt 75 Euro und bekommt dafür einen Gutschein im Wert von 100 Euro. Die Gutscheine sind nur sechs Monate gültig, damit das Geld schnell bei den Händlern ankommt. Wie schon im vergangenen Jahr beträgt der Höchstbetrag für den geförderten Gutschein 100 Euro pro Person.