Rund zwei Monate ist es nun her, dass die Stadt Vreden zeitgleich zum Ferienstart über ihre Homepage das neue Dialogportal „Vreden direkt“ freigeschaltet hat. „Anliegen wie die Meldung wilder Müllkippen erreichen uns auf vielen unterschiedlichen Wegen. Mit unserer Plattform ‚Vreden direkt‘ können Sie ihre Anliegen unkompliziert und direkt melden. Mit der Plattform bieten wir einen direkten Weg für die Vredenerinnen und Vredener an – eben Vreden direkt“, so Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp zum Start der Plattform.
So funktioniert Vreden direkt
Zum Verständnis: Als technische Grundlage für den neuen Meldedienst dient eine vom Land Nordrhein-Westfalen bereitgestellte Plattform – Datensicherheit und Zuverlässigkeit sind damit gewährleistet. Kurzum können direkt über die Abfragemaske der Meldestandort in Vreden über einen Standortpunkt anonym angegeben und auch Bilder über die Plattform direkt zugesandt werden.
Darüber hinaus können die Meldungen auch Kategorien zugeordnet werden, sodass die Meldung direkt bei der zuständigen Stelle eingeht und dort bearbeitet werden kann. Auf der Internetseite der Stadt Vreden kann der Bearbeitungsstatus nach einem Ampelsystem jederzeit abgelesen werden.
In kürzester Zeit sind bereits 146 Meldungen über das Portal bei der Stadt eingegangen. Die Themen der unterschiedlichen Anliegen sind durchaus vielfältig.
So wurde beispielsweise am 27. August ein umgestürzter Baum im Schwatten Gatt durch einen Passanten gemeldet. Die Kombination von Foto und Standort machte es dem Bauhof leicht, die Stelle zu finden und den Baum schnell vom Wanderweg zu entfernen. Die „Ampel“ zeigt grün – also erledigt – an.
Wilde Müllkippen bekämpfen
Das gleiche Vorgehen funktioniert ebenfalls bei sogenannten wilden Müllkippen, die immer mal wieder in Vreden auftauchen. Seit 2023 verzeichnet die Stadt Vreden einen deutlichen Anstieg von solchen Müllkippen.
Zu finden sind die Müllkippen meist am Waldrand, auf Wanderparkplätzen sowie an Straßenrändern, aber auch die direkte Umgebung von Altglas- und Altkleidercontainern ist beliebt bei illegalen Müllentsorgern.
Mehrfach wurden diese über das Portal gemeldet und schnell durch die Stadt beseitigt.

Auch sinnvolle Hinweise für Veränderungen finden sich in den Meldungen wieder. So schreibt ein anonymer Nutzer: „Auf dem Roggenkamp ist, von damals drei Bodenwellen, eine übrig geblieben. Morgens und mittags wird der Roggenkamp von vielen Schüler und Schülerinnen zum Schulzentrum als Schulweg genutzt. Viele versuchen rechts beziehungsweise links die Schwelle zu umfahren. Ist sie überhaupt noch notwendig oder kann sie weg?“
Prompt antwortet die Stadt: „Die Temposchwellen sollen ja generell schnellem Fahren durch Kraftfahrzeugverkehr entgegenwirken. Dieses schützt natürlich im Kehrschluss auch den dort vielfach verkehrenden Schülerverkehr. Mitunter wurde dieses sicherlich auch wegen des naheliegenden Schulzentrums obendrein begründet.“
Anschwärzung von Falschparkern
Doch das niedrigschwellige Angebot schafft auch Raum für Anschwärzungen. Ob Falsch- oder Dauerparker, nicht geschnittene Hecken oder andere Vergehen werden umgehend fotografiert und gemeldet. „Natürlich moderieren wir das Ganze und schreiten ein, wenn Persönlichkeitsrechte verletzt werden“, betont Tom Tenostendarp.
Dass solche Anschwärzungen häufige geworden sind, stelle der Bürgermeister allerdings nicht fest. „Wir hatten zum Start der Plattform ein kleines Hoch“, fügt er hinzu. „Aber jetzt decken sich die Meldungszahlen eigentlich mit den Eingängen ohne die Plattform.“ Denn schon vorher habe die Stadt, ob per Telefon oder Mail, Meldungen aller Art erhalten. Jetzt seien sie nur transparenter aufgeschlüsselt, einfacher zuzuordnen und dadurch schneller zu bearbeiten. „Das entlastet auch die Kollegen in der Stadtverwaltung.“
