Schulen, Vereinsheime und das Rathaus Die größten Vredener Bauprojekte 2024

Schulen, Vereinsheime und das Rathaus: Die größten Bauprojekte 2024
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Auch in der Stadt Vreden gilt das bekannte Sprichwort: Wer rastet, der rostet. So darf ebenfalls der Spaten nie ruhen, wenn es darum geht, größere Bauprojekte umzusetzen oder die mit der Zeit notwendig gewordenen Sanierungen durchzuführen.

Aus diesem Grund ist die Liste der Bauvorhaben in Vreden und den umliegenden Kirchdörfern auch für das Jahr 2024 lang. Allerdings werden nicht alle Projekte schon in diesem Jahr in die Tat umgesetzt, geschweige denn fertiggestellt.

Neubau der Hamalandschule

„Eines der größten Themen, das uns stetig begleitet, ist die Bildung und Kleinkindbetreuung“, erklärt der Vredener Bürgermeister Dr. Tom Tenostendarp. „Ganz zentral dabei ist zum Beispiel die Hamalandschule.“ Schon im Jahr 2022 war klar: Die Hamalandschule, die als „Sammelgrundschule“ für die Kirchdörfer Lünten, Ellewick-Crosewick und Ammeloe fungiert, ist stark sanierungsbedürftig.

Über Wasser im Keller, Jalousien, die nur noch halb heruntergelassen werden können oder auch gar nicht mehr funktionieren, veraltete Beleuchtung und Sanitäranlagen beklagte man sich damals in den einzelnen Standorten. Hinzu kommt heute, so der Bürgermeister, der steigende Bedarf für offene Ganztagsschulen und der rechtliche Anspruch darauf.

Im Mai sollen die konkreten Pläne für den Schulstandort in Ammeloe vorgestellt werden. Erst in 2025 soll dann neu gebaut werden. Doch die Haushaltsmittel sollen trotzdem schon in diesem Jahr dafür bereitgestellt werden. „Denn am Ende wird das Projekt wahrscheinlich sogar teurer, als ursprünglich geplant“, so Bernd Kemper, der Erste Beigeordnete der Stadt Vreden.

An einer weiteren Schule wird zwar nicht neu gebaut, dafür aber kräftig saniert. „Wir haben eine Art rotierendes System, durch das festgelegt wird, wann in welcher Schule in Vreden die nächsten Sanierungsarbeiten anstehen“, erklärt Tom Tenostendarp. „Und in diesem Jahr ist unter anderem die St.-Felicitas-Schule dran.“

Nachdem dort in den vergangenen Jahren digital schon einiges aufgerüstet wurde, geht es in diesem Jahr vor allem an die Gebäudesubstanz. So soll unter anderem der Boden neu gemacht und Akustik-Decken eingebaut werden.

Neue und alte Kita

Neben den Schulen versuche die Stadt in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Trägern auch dem Problem der steigenden Zahl benötigter Kita-Plätze gerecht zu werden. So soll in diesem Jahr nicht bloß eine Kita erweitert werden, sondern auch eine vollkommen neue gebaut werden.

Beim Ausbau handelt es sich um die Kita Arche Noah. Derzeit steht dort bloß eine Containerlösung für den Übergang bereit. Damit soll im kommenden Jahr Schluss sein. Die Stadt Vreden beteiligt sich an den Baukosten. Dies wurde schon 2022 im Sport-, Bildungs- und Kulturausschuss beraten. „Der bisherige Anteil

orientierte sich an der Kostenschätzung und betrug 300.000 Euro“, so Bernd Kemper. „Nach einer Information des Kreisjugendamts, beläuft sich der Anteil der Stadt Vreden nun auf 705.000 Euro.“ Kurz gesagt: Auch hier wird es teurer.

Hinzu kommt eine neue Kita an der Schabbecke ganz in der Nähe des Jugendcampus. Dort soll vom Deutsches Roten Kreuz (DRK) eine Kindertagesstätte errichtet werden. Der Träger könne die Baukosten allerdings noch nicht genau beziffern, da zunächst Angebote eingeholt werden müssten. Um den Bau zu unterstützen, hat die Stadt Vreden einen Zuschuss zugesagt. „Wir schätzen aktuell, dass wir uns zwischen 200.000 Euro und 800.000 Euro bewegen“, hält Bernd Kemper fest.

Ratssaal wird kernsaniert

Doch neben den Schulen soll auch ein auf Eis gelegtes Projekt im Innern des Rathauses endlich angepackt werden. Der Ratssaal. Dieser entspreche einfach nicht mehr den Ansprüchen der heutigen Zeit. „Hier gibt es wirklich Nachholbedarf“, räumt der Bürgermeister ein. „Der Raum soll in Zukunft nicht nur den Ansprüchen der Lokalpolitiker und -politikerinnen genügen, sondern auch als eine Art Multifunktionsraum dienen.“ Losgehen sollen die Arbeiten in den Sommerferien und insgesamt werden für den Umbau 332.000 Euro im Haushalt eingeplant.

Zusätzlich gibt es auch Tiefbau-Pläne, die in diesem Jahr noch umgesetzt werden sollen. Ein Beispiel: Die letzten beiden Kreisverkehre in Vreden sollen nach demselben Modell wie an der Ostendarper Straße umgesetzt werden. Das bedeutet, dass in Zukunft auch am Kreisverkehr an der Oldenkotter Straße der Radverkehr auf der Autospur fahren soll. „Wir wollten dieses Konzept flächendeckend umsetzen, weil wir damit die Hoffnung verbinden, dass der Verkehr so gefahrenfreier abläuft“, erklärt Tom Tenostendarp.

Digitale Ortstafeln

Ein eher kleines Projekt fürs Auge werden in diesem Jahr die digitalen Ortseingangstafeln. Während dieses Vorhaben in den vergangenen Jahren aus finanziellen Gründen eher hinten anstand, scheint es nun doch früher als gedacht Realität zu werden. Denn bei einer zeitnahen Anschaffung der digitalen Tafeln könnten Fördermittel in Höhe von 65.000 Euro - also rund 65 Prozent des Gesamtbetrages gefördert werden. „Daher finden wir es durchaus sinnvoll, die Tafeln schon in diesem Jahr anzuschaffen“, so Bernd Kemper.

„Mal-Eben-Maßnahmen“

Hinzu kommen laut dem Ersten Beigeordneten eine Handvoll „Mal-Eben-Maßnahmen“, wie Bernd Kemper sie nennt. Damit meint er Sanierungsarbeiten, Bauprojekte oder sonstige Investitionen, die noch nicht von langer Hand vorausgeplant wurden. Dazu gehört zum Beispiel der Erwerb von neuem Wohnraum für Flüchtlinge.

Insgesamt sind Investitionen in Höhe von 64,6 Millionen Euro geplant, „obwohl verwaltungsseitig bereits eine sogenannte Zukunftsliste erstellt wurde“, wie Kämmerin Gabriele Terhalle in der Ratssitzung am Donnerstag (15.2.) betonte. Man gehe allerdings davon aus, dass nicht alle geplanten Investitionen umgesetzt werden können.

Die Haushaltssatzung wurde einstimmig vom Rat der Stadt Vreden verabschiedet.